Strategie-Streit: Cevian fordert Baloise-Rückzug aus Deutschland
Investor Cevian erhöht den Druck auf Baloise und verlangt einen Rückzug aus dem deutschen Markt. Der Versicherer steht vor einer strategischen Neuausrichtung.
Der schwedische Investor Cevian, grösster Aktionär der Baloise Group, fordert eine radikale Neuausrichtung des Versicherers. Cevian-Chef Lars Förberg sieht grosses Verbesserungspotenzial und drängt auf einen Rückzug aus Deutschland, wie «Handelszeitung» berichtet.
Förberg kritisiert die aktuelle Strategie der Baloise scharf. Er betont, dass der Versicherer in Deutschland nicht erfolgreich sei und es wohl auch nie sein werde, wie «Versicherungswirtschaft-heute» mitteilt.
Der Cevian-Chef fordert eine Konzentration auf den Schweizer Markt, wo Baloise bereits erfolgreich agiert. Auch die konzerneigene Bank steht in der Kritik, wie «Cash» berichtet.
Druck auf Verwaltungsrat wächst
Cevian plant, mit Robert Schuchna einen eigenen Partner in den Baloise-Verwaltungsrat zu entsenden. Die Wahl soll am 25. April stattfinden, wie «Finews» meldet.
Förberg zeigt sich unzufrieden mit den bisherigen Massnahmen der Baloise-Führung. Er erwartet weitere Schritte zur Verbesserung der Unternehmensleistung, wie «Cash» berichtet.
Der genaue Anteil von Cevian an Baloise ist nicht bekannt. Laut «Financial Times» soll er bei 9,4 Prozent liegen, wie «Handelszeitung» mitteilt.
Mögliche Auswirkungen auf den Markt
Analysten sehen die Forderungen von Cevian als potenziellen Auslöser für grössere Veränderungen. Andreas Brun von Vontobel Investments erwartet einen «grösseren Umbruch», wie «Cash» berichtet.
Das Deutschlandgeschäft trägt etwa 15 Prozent zum Konzern-Umsatz bei. Ein Verkauf könnte für grössere Versicherer wie Allianz oder Axa interessant sein, wie «Versicherungswirtschaft-heute» spekuliert.
Baloise-CEO Michael Müller hatte bisher an den bestehenden Märkten festgehalten. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob der Druck von Cevian zu einem Strategiewechsel führt.
