Basel: Kirche in Multikulti-Quartier braucht Sicherheitspersonal
Basel 20.11.2024 - 15:51
Bei einer Kirche in Kleinbasel gibt es offenbar grössere Probleme. Jetzt sollen Videoüberwachung und Sicherheitspersonal für Ruhe sorgen.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Kirche in einem Basel-Multikulti-Quartier muss Sicherheitspersonal einsetzen.
- Damit reagieren der Pfarreisrat und der Kanton auf Diebstähle und Drogenverstecke.
- Die Sicherheitsleute werden zumindest für die nächsten vier Wochen für Ruhe sorgen.
Die katholische Kirche St. Joseph befindet sich im Multikulti-Matthäusquartier im unteren Kleinbasel und ist ein wichtiger Treffpunkt. Obwohl die Kirche schräg gegenüber der Dreirosenanlage liegt, die seit Jahren wegen Drogen und Gewalt in den Schlagzeilen steht, blieb es dort bislang ruhig. Doch das ist jetzt nicht mehr der Fall.
Gegenüber dem «SRF-Regionaljournal von Basel/Baselland» sagt Pfarreirat Werner Pachinger, dass es auf dem Kirchplatz auf der Rückseite und auch in der Kirche selbst zu Diebstählen komme und sowie Drogen versteckt würden. «Leute werden angehauen und angerempelt.»
Die Pfarrei hat deshalb mit Überwachungskameras reagiert. Diese wurden am Eingang installiert – man wisse dann mindestens, wer ein- und ausgehe, so Pachinger. Zum Beispiel wer da war, wenn wieder einmal Exkremente in der Kirche hinterlassen wurden...
Doch alleine mit CCTV ist das Problem nicht gelöst, deshalb patrouillieren laut dem Bericht seit dem 4. November auch Angestellte einer Sicherheitsfirma im Quartier um die Kirche. Den privaten Sicherheitsdienst hat die Kirche demnach mit Anwohnern beim Kanton beantragt. Dieser hatte ihn innert einer Woche befristet bewilligt.
Patrouillen können Leute wegweisen
Die Kosten für die beiden Sicherheitskräfte, die täglich drei Stunden im Einsatz sind, übernimmt der Kanton Basel-Stadt. Im Frühjahr hatte die Regierung finanzielle Mittel bewilligt, um bis Ende Jahr die Lage mit Drogendealern und Ausschreitungen im unteren Kleinbasel zu entschärfen – aus diesem Budget stammen die Gelder.
Laut Regine Steinauer, Leiterin der Abteilung Sucht im Basler Gesundheitsdepartement, haben die Patrouillen auch Weisungsbefugnis. «Sie können Menschen dazu auffordern, einen Platz zu verlassen, der nicht dazu gedacht ist, dass man sich dort aufhält.» Bei Delikten – darunter auch Gewalt – sei jedoch immer die Polizei zuständig.
Die Sicherheitsleute um die Kirche stehen nun erstmals für vier Wochen im Einsatz. Sollte die Massnahme Wirkung zeigen, kann sie laut Steinauer verlängert werden. Erfahrungsgemäss wirke solches indes oft nicht nachhaltig.