Baselbieter Staatsanwaltschaft erhebt Mordanklage 25 Jahre nach Tat
Fast 25 Jahre nach der Tat erhebt die Staatsanwaltschaft Basel-Landschaft Anklage wegen Mordes gegen einen 60-Jährigen.
Fast 25 Jahre nach der Tat hat die Staatsanwaltschaft Basel-Landschaft Anklage wegen Mordes gegen einen 60-Jährigen erhoben. Der Beschuldigte soll im Oktober 2000 vor der St.-Jakob-Sporthalle in Münchenstein einen 21-Jährigen erschossen haben. Ermittelt wurde der Mann in dem «Cold Case» dank neuer forensischer Möglichkeiten und akribischer Arbeit der Kantonspolizei.
Der heute 60-jährige Schweizer befindet sich in Haft, wie die Staatsanwaltschaft am Mittwoch mitteilte. Sie wirft dem Mann vor, am 4. Oktober 2000 auf dem Parkplatz der Sporthalte St. Jakob einen damals 21-Jährigen mit einem Schuss aus nächster Nähe in einem Auto tödlich verletzt zu haben. Das Opfer starb am Tag danach.
Erscheinen ohne Geld, aber mit mörderischen Absichten
Hintergrund dürfte der Verkauf von zwei Kilo Kokain im Wert von über 100'000 Franken gewesen sein. Den Erkenntnissen der Strafverfolgungsbehörden zufolge hatte der Beschuldigte mit dem Opfer vereinbart, diesem die Drogen abzukaufen.
Er erschien indessen bewusst ohne Geld am Treffpunkt, dafür aber mit dem Ziel, dem Opfer die Drogen ohne Bezahlung gewaltsam abzunehmen. Der Fall blieb lange ungelöst. Der inzwischen in Deutschland wohnhafte Beschuldigte wurde an die Baselbieter Strafverfolgungsbehörden ausgeliefert und am 8. Dezember 2023 in Untersuchungshaft gesetzt.
Unschuldsvermutung bis zum rechtskräftigen Urteil
Dass ein Bezug zur Drogenkriminalität bestand, war bald nach der Tat klar. Die Täterschaft blieb unbekannt. Im Frühjahr 2023 gelang es dank der verbesserten Methoden der Kriminaltechnik, die Spuren einer konkreten Person zuzuordnen.
Bis zu einem rechtskräftigen Urteil gilt für den Beschuldigten die Unschuldsvermutung. Das Datum für die Hauptverhandlung vor dem Strafgericht Basel Landschaft stand am Mittwoch noch nicht fest.
