Basler Bruderholzspital will keine Philippinen-Pfleger mehr

Das Kantonsspital Baselland beendet das Projekt mit philippinischen Pflegekräften nach 18 Monaten. Die sprachlichen Hürden waren grösser als erwartet.

Das Wichtigste in Kürze
- Das Basler Bruderholzspital beendet das Pilotprojekt mit Pflegenden aus den Philippinen.
- Nach 18 Monaten fällt das Fazit ernüchternd aus.
- Der Aufwand und die sprachlichen Hürden waren grösser als erwartet.
Nach 18 Monaten ist Schluss: Das Kantonsspital Baselland beendet den Einsatz von philippinischen Pflegekräften für immer, wie «SRF» berichtet.
Das Projekt startete im Frühjahr 2024 mit sieben Pflegern. Dank eines bilateralen Stagiaires-Abkommens zwischen der Schweiz und den Philippinen durften junge Fachkräfte Auslandserfahrung sammeln.
Beim Bruderholzspital erhoffte man sich, das eigene Personal entlasten und dem Fachkräftemangel entgegenwirken zu können. Das Gegenteil tritt ein.
«Wir haben gemerkt, dass dieses Modell weder tragfähig noch wirtschaftlich ist», sagt der Projektverantwortliche Cornelius-Monroe Huber.
Der Aufwand für sieben Mitarbeitende sei zu gross gewesen. Die sprachlichen Hürden wurden unterschätzt. Trotz B2-Zertifikat verstanden die asiatischen Pfleger bis zuletzt zu schlecht Schweizerdeutsch. «Das reicht nicht», sagt Huber.
Schon nach der Probezeit wurden drei Pflegende wieder nach Hause geschickt. Nun müssen auch die vier verbliebenen Pflegekräfte zurück in die Philippinen.
Philippinen-Pfleger wären gerne geblieben
Einer von ihnen ist Edmund Motejo. «Es war eine Achterbahnfahrt. Wir haben unser Bestes gegeben, und ich glaube, die Patienten und Mitarbeitenden waren zufrieden mit uns.»

Die Pflegekräfte wären gerne geblieben. Möglich wäre dies nur mit einer Drittstaatenbewilligung gewesen – das Basler Spital verzichtet darauf. Einige wollen nun in anderen europäischen Ländern eine Stelle finden.
Kritik: Schweiz nimmt Philippinen Fachkräfte weg
Bereits als das Projekt lanciert wurde, gab es kritische Stimmen. Sieben Pflegende seien bezüglich Fachkräftemangel nur ein Tropfen auf den heissen Stein. Zudem verlagere man das Problem nur, stehle anderen, ärmeren Ländern die Fachkräfte, hiess es etwa.