Stau-Umfahrer kassieren jetzt automatische Bussen

Simon Ulrich
Simon Ulrich

Muttenz,

Birsfelden greift hart durch gegen Schleichverkehr im Feierabendstau. Wer durch Wohnquartiere fährt, statt auf der A2 zu bleiben, wird nun automatisch gebüsst.

Stau
Wer die A2 wegen Stau verlässt und durch Birsfelden fährt, riskiert neu eine saftige Busse. (Symbolbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • In Birsfelden sind neue Kameras gegen Stau-Umfahrer aktiv – 100 Franken Busse.
  • Das System ist schweizweit einzigartig und ersetzt kaum kontrollierbare Fahrverbote.
  • Auch Muttenz, Basel und Cham interessieren sich für das neue Kontrollmodell.

Stau-Umfahrer aufgepasst: Auf Gemeindestrassen in Birsfelden BL sind seit Montag (1. September) neue Bussen-Kameras aktiv.

Wer den Stau auf der A2 umgeht und durch Wohnquartiere fährt, riskiert neu eine Busse von 100 Franken. Und das passiert automatisch. Eine Premiere in der Schweiz.

Erfasst werden Autonummern, die automatisch mit einer Liste von Anwohnenden und anderen Berechtigten abgeglichen werden.

Wer nicht innert 15 Minuten wieder aus dem Gemeindegebiet fährt, erhält eine Busse zugeschickt.

Laut der Gemeinde ist dies schweizweit das erste flächendeckende System dieser Art.

Birsfelden leidet seit Jahren unter Ausweichverkehr, wenn die A2 vor Basel verstopft ist. Bisherige Fahrverbote am Feierabend brachten wenig, da sie kaum kontrollierbar waren.

Das neue System soll einfacher und effizienter sein. Besuche oder Einkäufe im Dorf sind weiterhin möglich, solange die Viertelstundenregel eingehalten wird.

Datenschutz soll gewährleistet sein

Die Kameras erfassen laut Gemeinderätin Désirée Jaun nur Autonummern, keine Gesichter. Datenschutzvorgaben seien berücksichtigt worden, sagt sie zu SRF.

Das Modell weckt auch Interesse in Nachbargemeinden wie Muttenz und in Basel. Cham im Kanton Zug plant ein ähnliches System ab 2027.

Automatische Bussen-Kameras gegen Stau-Umfahrer – eine gute Idee?

Alex Erath, Professor für Verkehr und Mobilität an der FHNW, hält die Busse für abschreckend genug, sieht aber technische Herausforderungen:

«Dafür gibt es bisher noch gar kein Datenformat», das sich direkt in Navigationssysteme integrieren lasse, sagt er gegenüber SRF.

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