Zoff um Gershwin-Oper am Theater Basel

Zum Jahreswechsel wird in Basel die Gershwin-Oper «Porgy and Bess» in Auszügen aufgeführt. Im Opernchor sorgt das für Streit – und Rassismusvorwürfe.

Das Wichtigste in Kürze
- Eine Aufführung des Opernchors des Theater Basel sorgt für Zoff.
- Innerhalb des Chors soll es zu Streit und Rassismusvorwürfen gekommen sein.
- Grund: Im Stück «Porgy and Bess» sollten ausschliesslich schwarze Solisten auftreten.
Im Opernchor des Theater Basel gibt es Zoff. Ein Gershwin-Werk sorgt für Missstimmung. Verbale Auseinandersetzungen und Rassismusvorwürfe soll es gegeben haben, berichtet «CH Media».
Die Proben erwiesen sich als schwierig, einige Musiker mussten sogar bei der Personalabteilung antreten.
Doch was erhitzte die Gemüter so sehr? An Silvester und am Neujahrstag sollen Ausschnitte aus der Oper «Porgy and Bess» aufgeführt werden. Dies zusammen mit dem Basler Sinfonieorchester.
Gershwin-Forderung: keine weissen Solisten
George Gershwin komponierte die Musik für «Porgy and Bess» in den 1930er-Jahren. Die Oper handelt von einer Liebe in einer afroamerikanischen Community. 1935 – zur Zeit der Rassentrennung – wurde sie uraufgeführt.

Damals veranlasste Gershwin, dass ausschliesslich schwarze Solisten auftreten dürften, um Blackfacing zu vermeiden.
Für konzertante Aufführungen, wie es in Basel geplant ist, macht Gershwin eine Ausnahme: Dort reicht es, wenn die vier Hauptsolistinnen und Hauptsolisten schwarz sind, auch, wenn im Chor Weisse mitwirken.
So will man es auch machen. Gemäss «CH Media» wurde dies von den Gershwin-Erben so abgesegnet.
Demnach bestätigte der Intendant des Theater Basel, Benedikt von Peter, auch den Konflikt im Chor: Es gebe und habe viele Gespräche mit dem Chor gegeben. «Auch über die Meinung, dass diese Musik nicht mit einem weitgehend weissen Chor gesungen werden darf.»
Es sei jedoch Fakt, dass die Aufführungspraxis sowie die Erbengemeinschaft diese Frage «mit einem Ja» beantworten würden.



