Mega-Fusion Helvetia Baloise rüttelt Versicherungsmarkt durch

Die Helvetia Baloise Holding AG soll künftig zwei Branchenschwergewichte vereinen. Durch die Fusion entstünde der zweitgrösste Versicherer des Landes.

Die Fusion von Helvetia und Baloise zur Helvetia Baloise Holding AG ist ein historischer Schritt im Schweizer Finanzsektor. Mit einem gemeinsamen Marktanteil von rund 20 Prozent entsteht die zweitgrösste Versicherungsgruppe der Schweiz.
Das kombinierte Geschäftsvolumen beträgt etwa 20 Milliarden Franken, wie «Muula» berichtet. Kulturelle Nähe und ähnliche strategische Ausrichtung sollen als Basis für eine reibungslose Integration dienen.
Helvetia Baloise steigt in höhere Liga auf
Beide Unternehmen verfolgen mit der Fusion ambitionierte Ziele, die weit über die Schweiz hinausgehen. Sie wollen gemeinsam zu den zehn grössten Versicherern Europas aufsteigen, wie Helvetia-CEO Fabian Rupprecht im Interview mit dem SRF darlegt.
Die Zusammenführung soll als sogenannter «Merger of Equals» erfolgen, bei dem beide Partner auf Augenhöhe agieren. Der Verwaltungsrat setzt sich paritätisch aus jeweils sieben Mitgliedern beider Unternehmen zusammen, so «Das Investment».

Geplant ist laut «Handelszeitung» den Hauptsitz in Basel zu betreiben. St. Gallen bleibe zudem als wichtiger Standort erhalten.
Synergien und wirtschaftliche Effekte
Gemäss Baloise verspricht die Fusion jährliche Synergien von etwa 350 Millionen Franken vor Steuern. Bis spätestens 2028 sollen 80 Prozent dieser Effekte realisiert werden.
Die Integrationskosten werden auf 500 bis 600 Millionen Franken geschätzt, wie das Portal «cash.ch» meldet.

Auch für die Aktionäre bringe die Fusion Vorteile: Die Dividendenfähigkeit soll demnach bis 2029 um 20 Prozent steigen. Die Gruppe werde an der SIX Swiss Exchange unter dem Symbol «HBAN» gehandelt.
Neues, gemeinsames Kapitel
Die Börse reagierte nach der Ankündigung mit Kursgewinnen bei beiden Unternehmen, Analysten zeigen sich vorsichtig optimistisch. Die Zürcher Kantonalbank sieht einen wichtigen Schritt für den Wettbewerb, Vontobel macht den Erfolg auch von kulturellen Faktoren abhängig.
Helvetia-CEO Fabian Rupprecht betont: «Wir wollen gemeinsam ein neues Kapitel mit profitablen Wachstumschancen aufschlagen.» Die Patria Genossenschaft, grösste Helvetia-Aktionärin, unterstütze laut «cash.ch» die Transaktion.
Mit mehr als 22'000 Mitarbeitenden wird Helvetia Baloise zum grössten Arbeitgeber im Schweizer Versicherungssektor. Die Gruppe ist in acht Ländern aktiv und will ihre Position in Europa weiter stärken.