Sissach schliesst 2024 mit kleinem Gewinn ab

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Sissach,

Die Rechnung 2024 der Gemeinde Sissach weist dank Sondereffekten einen Gewinn von 38’751 Franken aus – trotz steigender Pflegekosten und tiefer Investitionen.

Das ehemalige Zollhaus «Wacht» in Sissach.
Das ehemalige Zollhaus «Wacht» in Sissach. - Nau.ch / Werner Rolli

Wie die Gemeinde Sissach mitteilt, weist die Rechnung 2024 der Einwohnergemeinde einen kleinen Gewinn in Höhe von 38`751 Franken aus. Budgetiert war ein Verlust von knapp über einer Million Franken.

Dieses erfreuliche Resultat kommt vor allem aufgrund der Wertberichtigung des Finanzvermögens und der Auflösung zweier Fonds zustande. Ohne diese Sondereffekte beträgt der betriebliche Verlust 0,89 Millionen Franken.

Alle fünf Jahre muss das Finanzvermögen der Sachanlagen neu bewertet werden. Seit der letzten Bewertung hat sich der Wert dieser Sachanlagen um 3,954 Millionen Franken erhöht. Zusätzlich wurde per 2025 die Sozialhilfeverordnung angepasst.

In der Folge mussten zwei Fonds aus dem Asylbereich in Höhe von 861`000 Franken aufgelöst werden. Diese beiden Sondereffekte sollen mit Einlagen in die Vorfinanzierung Dreifachschulsporthalle und in die finanzpolitische Reserve ausgeglichen werden.

Pflegekosten belasten Rechnung deutlich

Die Steuererträge der natürlichen Personen schliessen auf Budgetkurs. Hinzu kommen noch Steuereinnahmen aus den Vorjahren. Dagegen nehmen die Steuereinnahmen von den juristischen Personen ab und liegen unter dem Budget.

Sehr ins Gewicht fällt in der Rechnung die Kostenüberschreitung gegenüber Budget bei der Restfinanzierung der Pflegekosten der Alters- und Pflegeeinrichtungen, welche 1,29 Millionen Franken über Budget liegt.

Diese Kostenentwicklung geht auf die Erhöhung der Pflegekosten, die steigende durchschnittliche Pflegestufe und die Zunahme an pflegebedürftigen Menschen zurück, drei sich kumulierende Effekte.

Die Investitionen liegen 4,4 Millionen Franken tiefer als geplant. Dies hat vor allem mit der Bauverzögerung der Dreifachschulsporthalle (Einsprachen, zu nasses Wetter bei Baubeginn) zu tun, wodurch die langfristige Verschuldung mit acht Millionen Franken noch auf Vorjahresniveau gehalten werden konnte.

Eigenkapital gestärkt, Spezialfinanzierungen abgebaut

Die Bestände der Spezialfinanzierung (Wasser/Abwasser/Abfall) wurden wie geplant weiter abgebaut, 2024 insgesamt um rund 626`000 Franken.

Das insgesamt positive Resultat, vor allem aufgrund der beiden Sondereffekte, führt zu einer Erhöhung des Eigenkapitals um 2,665 Millionen Franken auf neu 61,564 Millionen Franken. Die Nettoverschuldung beträgt minus 7,146 Millionen Franken und ist somit als Nettovermögen von 1032 Franken pro Kopf zu verstehen.

Sissach vor finanziellen Herausforderungen

Trotz dieser soliden Grundlage ist weiterhin eine zurückhaltende Ausgabenpolitik angesagt. Die Gemeinde muss in Zukunft einige Herausforderungen meistern, so unter anderem mit den laufenden und kommenden Investitionsvorhaben (Dreifachschulsporthalle, Erweiterung Primarschule) oder der Kostenentwicklung im Bereich Gesundheit und Alter.

Die Investitionen werden zu einer steigenden Verschuldung führen, aber auch die Betriebskosten steigen mit diesen und belasten die Rechnung zusätzlich. Die Steuereinnahmen der natürlichen Personen werden zwar moderat steigen, die Einnahmen bei den juristischen Personen verharren jedoch auf tiefem Niveau oder sinken sogar noch leicht.

Sissach könnte in den nächsten ein bis zwei Jahren im horizontalen Finanzausgleich von einer «Geber-» zu einer «Nehmergemeinde» mutieren.

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