«Aufgeheizt»: Nemo will ESC-Ausschluss Israels – jetzt gibts Kritik

Nemo unterstützt die Forderung, Israel vom Eurovision Song Contest 2025 auszuschliessen. Der Schweizerische Israelitische Gemeindebund bedauert die Aussagen.

Das Wichtigste in Kürze
- Ehemalige ESC-Teilnehmende fordern den Ausschluss Israels.
- Auch Nemo findet, das Land sollte vom Wettbewerb ausgeschlossen werden.
- Der Israelitische Gemeindebund bedauert die Aussagen von Nemo.
Der Eurovision Song Contest (ESC) in Basel steht kurz bevor. Mehrere ehemalige Teilnehmerinnen und Teilnehmer fordern, Israel vom Wettbewerb auszuschliessen. Dazu gehört auch das Bieler Gesangstalent Nemo (25).
In einem Interview mit der britischen «Huffpost» sagt Nemo jetzt: «Ich persönlich finde es nicht sinnvoll, dass Israel an diesem Eurovision Song Contest teilnimmt. Und an Eurovision generell, so wie es derzeit ist.»

Und weiter: «Ich weiss nicht, wie sehr ich ins Detail gehen möchte, aber ich würde sagen, dass ich es nicht gut finde, dass Israel derzeit Teil des Eurovision Song Contests ist.»
In einem Statement, welches das ESC-Talent dem Online-Portal danach zukommen liess, heisst es zudem: «Ich unterstütze die Forderung nach einem Ausschluss Israels aus dem Eurovision Song Contest. Die Handlungen Israels stehen in grundlegendem Widerspruch zu den Werten, die der Eurovision Song Contest zu vertreten vorgibt – Frieden, Einheit und Achtung der Menschenrechte.»
Israelitischer Gemeindebund: «ESC soll Brücken bauen»
Der Schweizerische Israelitische Gemeindebund (SIG) nimmt die Aussagen von Nemo zur israelischen ESC-Teilnahme mit Bedauern zur Kenntnis.
Auf Anfrage von Nau.ch teilt Generalsekretär Jonathan Kreutner mit: «Der Eurovision Song Contest soll ein unpolitisches, verbindendes Musikereignis sein, das Brücken baut – gerade auch in schwierigen Zeiten.»
Und weiter: «Israel ist seit Jahrzehnten ein fester Bestandteil dieses Wettbewerbs. Ein Ausschluss würde die Grundidee des ESC konterkarieren.»

Kritik an Staaten sei legitim, sollte aber differenziert geäussert werden und nicht zu kultureller Ausgrenzung führen.
«Mit pauschalen Forderungen wie dem Ausschluss Israels trägt Nemo leider nicht zur Entspannung der aufgeheizten Stimmung rund um den ESC bei», so Kreutner weiter.