Schweigemarsch für Israel bei gleichzeitiger Gegen-Demo in Basel

Rund 60 Personen haben am Montagabend in Basel mit einem bewilligten Schweigemarsch gegen Antisemitismus und für das Existenzrecht Israels demonstriert. Wegen einer unbewilligte Gegen-Demonstration konnten sie jedoch nicht die geplante Route einschlagen.

Der «Silent Walk» mit Israel-Flaggen und hebräischen Liedern ab Boxen hätte von der Elisabethenkirche zum Marktplatz führen sollen. Da sich aber gleich beim Tinguely-Brunnen die propalästinensischen Gegendemonstration formierte, zog der Schweigemarsch in Richtung Aeschenplatz, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur Keystone-SDA vor Ort beobachtete.
Die Polizei begleitete die Israel-Kundgebung und war an beiden Demos mit Dialogteams präsent. Beide Protestzüge begegneten sich nicht. Die Gegendemo mit etwas mehr als hundert Personen blockierte den Steinenberg, sodass der Tramverkehr zeitweise unterbrochen war. Zunächst bildete die Polizei eine Kette, um ein Durchkommen in Richtung Weihnachtsmarkt zu verhindern.
Dann aber löste sich die Polizeikette auf, und die Uniformierten zogen sich zurück, wie Keystone-SDA weiter beobachtete. Die Palästina-Demo zog anschliessend am Weihnachtsmarkt vorbei zum Marktplatz, der gemäss Allmendbewilligung das Ziel der anderen Kundgebung war.
Beim Schweigemarsch gegen Antisemitismus hielt Roland Stark, ehemaliger Präsident der SP Basel-Stadt, eine Rede. Eine Teilnehmerin gedachte zudem mit einem Gebet der Opfer des Terroranschlages vom Sonntag auf das jüdische Chanukka-Fest in Sydney. Der Anlass wurde gemäss Ankündigung unter anderem von der Israelitischen Gemeinde Basel und der Gesellschaft Schweiz-Israel unterstützt.
Bei der Gegendemo skandierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Parolen für die Solidarität mit Gaza und gegen den Zionismus. Es waren auch solche zu hören, die das Existenzrecht Israels verneinten («Israel should not exist»). Abgesehen von ein paar energischen Wortgefechten mit Passantinnen und Passanten kam es zu keinen Zwischenfällen. Linksradikale und propalästinensische Gruppierungen hatten im Vorfeld zur Kundgebung aufgerufen.



