Variante Liestal als alleiniger KSBL-Standort beerdigt

Die Volkswirtschafts- und Gesundheitskommission des Baselbieter Landrats will die für Liestal attraktivste Lösung rund um das KSBL nicht mehr berücksichtigen.

Liestals Stadtpräsident Daniel Spinnler zeigte sich im Interview mit OnlineReports zuversichtlich, dass sich der Kantonshauptort als Standort des Kantonsspitals Baselland (KSBL) gegen die Variante eines Neubaus «auf der grünen Wiese» in Pratteln durchsetzen kann.
Der Widerstand von 38 Gemeindevertretern aus dem oberen Kantonsteil gegen die Pläne von Gesundheitsdirektor Thomi Jourdan habe «Bewegung in die Diskussion gebracht», sagte der Freisinnige.
Die Mitglieder der Volkswirtschafts- und Gesundheitskommission (VGK) hätten gemerkt, dass die Standortfrage nicht nur ein Gesundheitsthema sei.

Nun hat aber eben diese Kommission die Variante «Rückzug auf den Standort Liestal» endgültig beerdigt – und zwar einstimmig.
Diese belaste die Kantonsfinanzen, da hier die «teurere ausserkantonale Versorgung, eine geringere Profitabilität und ein verhältnismässig hohes Investitionsvolumen zu Buche schlagen», teilt die VGK am Freitag mit.
Keine tragfähige Perspektive
Jourdan stellte im vergangenen November die Strategie für die kantonale Gesundheitsversorgung «Gesundheit BL 30» mit dem Fokus Ambulantisierung vor.
Die Regierung setzte sich zudem mit der Standortfrage auseinander und beschloss, von den ursprünglich neun Varianten nur zwei weiterzuverfolgen: «Fokus plus ambulant» und «Grüne Wiese».
Die erste Lösung sieht eine Weiterentwicklung an den bisherigen Standorten Liestal und Bruderholz vor. Bei der zweiten steht hingegen ein einziger Spitalstandort in Pratteln im Zentrum.

Die VGK hat in den vergangenen Monaten die beiden Varianten beraten und der Regierung zusätzlich den Auftrag erteilt, das Projekt «Rückzug auf den Standort Liestal» erneut zu prüfen.
Das beauftragte externe Unternehmen sei zum Schluss gekommen, dass «Fokus plus Ambulant» und «Grüne Wiese» für den Kanton die günstigsten Optionen darstellen, schreibt die Kommission. Auch könne damit die politisch gewollte Ambulantisierung konsequenter umgesetzt werden.
Spinnler setzt sich weiterhin für Verbleib des KSBL in Liestal ein
Die VGK kommt demnach zum Schluss, dass Liestal als alleiniger KSBL-Standort weder «aus Unternehmens- noch aus Kantonssicht eine tragfähige Perspektive bietet».
Sie hat sich zum Ziel gesetzt, dem Landrat bis Ende des zweiten Quartals 2026 eine Entscheidungsgrundlage über die künftige strategische Ausrichtung sowie den Standort des KSBL vorzulegen.
Liestals Stadtpräsident Daniel Spinnler möchte auf Anfrage von OnlineReports den Entscheid der VGK nicht kommentieren, zumal er den Bericht des externen Unternehmens nicht kenne.
«Mir geht es aber nach wie vor darum, das Beste für die Region, Liestal und das KSBL zu ermöglichen, weshalb ich mich für den Verbleib des KSBL in Liestal einsetze», sagt er. Das sei für ihn immer noch die Variante «Fokus plus Ambulant».
Sollte man am Ende aber doch ein neues Spital in Pratteln bauen, möchte Spinnler wissen, welche Pläne die Regierung für Liestal verfolgt.
Vielleicht verrät ihm das Gesundheitsdirektor Thomi Jourdan bei ihrem vereinbarten Treffen nach den Sommerferien.
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Hinweis: Dieser Artikel wurde zuerst im Basler Newsportal «OnlineReports» publiziert.