Urkundenfälschung? Sprint-Star Alex Wilson muss in Basel vor Gericht
Alex Wilson steht in Basel vor Gericht. Der Star-Sprinter soll beim Kauf eines Anwesens Bankunterlagen gefälscht haben.
Das Wichtigste in Kürze
- Star-Sprinter Alex Wilson muss vor das Strafgericht Basel-Stadt.
- Gegen den 34-Jährigen besteht der Verdacht der Urkundenfälschung.
- Wilson soll beim versuchten Kauf einer Luxusvilla Bankdokumente gefälscht haben.
Der schnellste Schweizer Sprinter muss in Basel vor Gericht: Gegen Alex Wilson läuft wegen eines gefälschten Bank-Dokuments ein Strafverfahren wegen Urkundenfälschung. Die Basler Staatsanwaltschaft hatte Wilson zu einer Geldstrafe verurteilt, der Sprint-Star hat den Strafbefehl angefochten.
Anlassfall ist der geplatzte Kauf einer Luxusvilla bei Basel: Wilson wollte das Anwesen – rund 2500 Quadratmeter in Hügellage in Riehen – vor zwei Jahren erwerben. Der Sprinter unterzeichnete im März 2023 den Kaufvertrag über 6,9 Millionen Franken, wie der «Tagesanzeiger» berichtet.
Dann wurde der Fall skurril: Wilson zahlte die vereinbarte Summe nicht, hielt das Verkäufer-Ehepaar mit Ausflüchten hin. Der gebürtige Jamaikaner schickte einen angeblichen Beleg für eine Millionen-Überweisung via Swift. Und einen Bonitäts-Nachweis von Barclays über fast 500 Millionen Euro.
Gegenstand des Strafverfahrens ist aber ein anderes Dokument: Ein Bankbeleg der Deutschen Bank für eine Überweisung von 7 Millionen an den Basler Notar, der den Haus-Kauf betreute. Die Summe erhielt der Notar aber nie – das Dokument war gefälscht, mit der IBAN eines Heizungsspezialisten aus Dresden.
Gerichtsverfahren wegen Urkundenfälschung
Nach Monaten weiterer dubioser Dokumente erstattet das Paar Anzeige. Ende April wird Wilson per Strafbefehl für schuldig befunden. Er wird zu einer bedingten Geldstrafe von 1400 Franken auf Bewährung verurteilt, den Verfahrenskosten und einer Entschädigung. Insgesamt beläuft sich die Strafe auf 7500 Franken.
Gegen den Strafbefehl der Staatsanwaltschaft Basel-Stadt hat Wilson Einsprache erhoben. Nun muss das Gericht entscheiden. Der Prozess am Strafgericht Basel-Stadt dürfte in einigen Monaten stattfinden. Für den 34-Jährigen gilt die Unschuldsvermutung, der Verfahrensteil wegen Betrugsverdachts wurde mittlerweile eingestellt.
Zehnjährige Doping-Sperre gegen Alex Wilson
Die sportliche Karriere von Alex Wilson ist schon lange auf Eis gelegt. Der Schweizer Rekordhalter über die 100 und 200 Meter ist seit 2022 wegen Doping gesperrt. Nach aktuellem Stand dürfte er erst in zehn Jahren wieder laufen.
Zu einer vierjährigen Auszeit verurteilte die Disziplinarkammer des Schweizer Sports den Star-Sprinter im Juni 2022. Kurz vor Ablauf der Frist verurteilte ihn Swiss Sport Integrity zu zehn weiteren Jahren. Anlass: Gebrauch von EPO und Besitz von Wachstums-Hormonen.
