Abenteuerstorys, Politsatire und Sachcomic im Cartoonmuseum Basel

Das Cartoonmuseum Basel zeigt eine Retrospektive zu Christophe Blains Werk, das von Abenteuergeschichten bis Politsatire reicht.

Sein Oeuvre umfasst abstrus-witzige Abenteuergeschichten, Politsatire und sogar ein Sachcomic über den Klimawandel: Das Cartoonmuseum Basel zeigt eine Retrospektive zum Werk des gefeierten französischen Comickünstlers Christophe Blain.
Schöne Frauen, rauchende Colts und düstere Saloons: All dies kommt vor in der witzigen Westernparodie «Gus» von Christophe Blain. Titelheld oder besser Antiheld der Geschichten ist der aufschneiderische Posträuber Gus, der mit seiner absurd langen Nase an Pinocchio erinnert und zugleich Zerrbild des bekannten Comic-Revolverhelden Lucky Luke ist.
Diese und weitere überdrehte Abenteuer- und Fantasygeschichten sind nur eine Seite von Blains Oeuvre, das nun mit Comic-Ausschnitten, Originalzeichnungen und Entwurfsskizzen im Cartoonmuseum Basel zu sehen ist. Er sei ein Künstler, der in der Vielfalt seines Werks nicht einfach zu fassen sei, sagte Museumsdirektorin Anette Gehrig am Donnerstag an einer Medienführung.
«Quai d'Orsay» zur bissigen Politsatire geworden
Für viel Aufmerksamkeit sorgte der 1970 geborene Künstler 2010 mit seiner Politsatire «Quai d'Orsay», in der er die Erinnerung eines Beraters des umstrittenen französischen Ministers Dominique de Villepin zu einer bissigen Satire verarbeitete. Die Graphic Novel wurde von Bertrand Tarvenier sogar verfilmt.
2021 überraschte Blain mit einem Sachcomic zum Klimawandel. In «Le Monde sans fin» («Welt ohne Ende») setzte er einen Dialog mit dem Energie- und Klimaexperten Jean-Marc Janovici im Comicstil um. Hier dürfte aber der wenig kritische Umgang Frankreichs mit der Atomenergie als Ausweg aus der Co2-Krise hierzulande auf grössere Skepsis stossen als in Blains Heimatland.
Gemeinsam im facettenreichen zeichnerischen Werk Blains ist die künstlerische Virtuosität, die das Schaffen des ausgebildeten Künstlers auszeichnet. Spielend versteht er es, zwischen realistisch wiedergegebenen Szenerien in die Karikatur und wieder zurückzuspringen.
Die Ausstellung «Cristophe Blain – Paradis perdus» im Cartoonmuseum Basel ist noch bis 15. März 2026 zu sehen.




