Stadt Basel

Basler Blitzer holt in 16 Tagen 500'000 Franken rein – Kritik

Kira Schilter
Kira Schilter

Basel,

Ein Blitzer an einer heiklen Stelle in Basel erwischt innert zwei Wochen 2100 Autos. Das Problem liege bei schlechter Signaletik, meint ein Experte.

Blitzkasten
Ein Blitzkasten in Basel erwischte 2100 Autos innerhalb von zwei Wochen. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Basel hat ein Blitzkasten innerhalb von zwei Wochen 525'000 Franken eingespielt.
  • Der Grund dafür sei Bodensignaletik, die nicht angepasst wurde, erklärt ein Experte.
  • Dass man jetzt dafür Leute büsst, sei eine «Katastrophe».

Ein Blitzer in Basel erwischt innerhalb von 16 Tagen rund 2100 Autos. Das berichtet die «Basler Zeitung».

Mit Bussen in der Höhe von 250 Franken kassiert die Stadt also innerhalb von zwei Wochen 525'000 Franken ein. Der Automobil Club Basel ist in Rage.

Geblitzt werden Autos, die vor der Schwarzwaldbrücke zu lange auf der Einspurstrecke bleiben. Seit 2020 werden die Fahrenden mit Lichtsignalen darauf hingewiesen, diese früher zu verlassen.

Die Einspurstrecke auf der A2 wurde gekürzt, um eine bessere Übersicht zu schaffen. Denn seit 2020 gilt die Einfahrt als Unfallschwerpunkt.

Unfälle durch verkürzte Einspurstrecke zurückgegangen

Die Massnahme funktioniert gut: Die Unfallzahlen sind seit der Einführung der neuen Regel 2020 signifikant zurückgegangen.

Dass die Verkürzung der Einspurstrecke die richtige Lösung ist, sei ausser Frage gestellt, meint auch Daniel Seiler. Er ist der Geschäftsführer der Sektion beider Basel des Automobil Club Schweiz (ACS).

Aber dass man dort einen Blitzer aufstellt, sei eine «Katastrophe», sagt Seiler bei Nau.ch. «Niemand fährt auf dieser Strecke unvorsichtig.»

Das Problem sei, dass die Bodenmarkierungen immer noch nicht angepasst wurden. Während Lichter oben deutlich darauf hinweisen, dass man früher nach rechts sollte, sehe man an den Markierungen am Boden nichts. Laut dem ACS-Basel-Geschäftsführer die «totale Verwirrung».

Experte fordert Rückzahlung

Seiler: «Ausserdem wird die Reissverschlusssituation aufgelöst. Eigentlich wird den Fahrenden immer gesagt, sie sollten möglichst lange auf den Einspurstrecken bleiben, um den Verkehr fliessender zu gestalten. Hier wird genau das Gegenteil verlangt.»

Das sei ein weiterer Grund, wieso die Signalisation auch auf dem Boden umso deutlicher markiert werden muss, so Seiler.

Der FDP-Grossrat will sich mit einem Vorstoss an das Basler Parlament für die genauere Signaletik einsetzen. «Das ist die Lösung, statt einfach so einen Bussenkasten hinzustellen.»

Wirst du häufig geblitzt?

Und weiter: «Es ist schon ein dickes Stück, dass man jetzt noch Freude hat, dass so viele geblitzt werden. Im besten Fall werden die Bussen zurückgezahlt.»

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