Stadt Basel

Nachkommen wollen Basler Elias-Frank-Haus als Erinnerungsort retten

Keystone-SDA
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Basel,

Die Grosskinder von Buddy Elias, Schauspieler und Cousin von Anne Frank, kämpfen um das Familienhaus in Basel.

Buddy Elias
Buddy Elias in Basel im Jahr 2008 mit einem Foto von Anne Frank. - keystone

Die Grosskinder von Buddy Elias, Schauspieler und Cousin von Anne Frank, wollen das Haus der Familie in Basel vor einem Verkauf retten. Daraus soll ein öffentlich zugänglicher Ort der Erinnerung werden.

Anlässlich des hundertsten Geburtstags ihres Grossvaters (1925-2015) diese Woche kamen Hannah und Leyb-Anouk Elias für eine Gedenkfeier nach Basel und machten ihre Idee für das Haus im St. Johann-Quartier bekannt. Es sei ein grosser Wunsch von Buddy Elias gewesen, dieses Gebäude in Zukunft für die Familie zu erhalten.

Sie sagten am Donnerstag im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Es soll ein niederschwelliges Angebot zur Erinnerung an die Shoah wie auch für den interreligiösen Austausch beherbergen, wie die beiden Enkelkinder erklärten.

Ihre Grossmutter Gerti Elias wohnt noch in diesem Haus, das sich gemäss Grundbuch im Besitz eines anderen Familienmitglieds befindet. Aufgrund einer Erbregelung müsste es nach dem Tod der derzeitigen Bewohnerin verkauft werden – es sei denn, die Nachkommen könnten es selbst erwerben. «Es ist ein Lauf gegen die Zeit», sagte Hannah Elias. Deshalb habe sie zusammen mit Leyb den Verein gegründet und einen Spendenaufruf lanciert.

Ein Ort der Erinnerung an die Shoah

Das Haus bedeutet den beiden sehr viel. Buddy Elias zog noch als Junge im Jahr 1938 dort ein. Seine Cousine Anne Frank besuchte ihn in Basel – sie starb mehrere Jahre später im Konzentrationslager Bergen-Belsen.

Ihr Vater Otto Frank fand nach dem Zweiten Weltkrieg zusammen mit weiteren Holocaust-Überlebenden eine neue Heimat im Basler Haus. Dort plante er auch die Veröffentlichung des heute weltberühmten Tagebuchs seiner Tochter.

«Buddy Elias hat uns viele Werte vermittelt – wir haben auch mitbekommen, wie viel ihm dieses Haus für die Familiengeschichte bedeutete», erinnerte sich Leyb Elias. Er habe oft von Anne Frank und dem Briefwechsel mit seiner Cousine erzählt, die er als temperament- und humorvolles Mädchen beschrieb.

Das Vorhaben, dessen einstigen Wohnort Öffentlichkeit zugänglich zu machen, gehe aber über das Haus an sich hinaus. Dahinter stecke auch die Idee, das Zeugnis der überlebenden jüdischen Familie zu bewahren wie auch das Engagement gegen Rassismus und Antisemitismus heute, sagte Leyb Elias.

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