ESC in Basel: Israelische Delegation reicht Anzeige ein

Anlässlich des Eurovision Song Contest protestieren Pro-Palästina-Aktivisten in Basel bei der ESC-Eröffnungszeremonie. Sie fordern den Ausschluss Israels.
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Das Wichtigste in Kürze
- Vor der Eröffnungszeremonie des Eurovision Song Contest ist es zu Protesten gekommen.
- Pro-Palästina-Aktivisten tauchten mit Flaggen entlang des türkisen Teppichs auf.
- Sie hatten bereits im Vorfeld zu Protesten aufgerufen.
In Basel wird am Abend der Eurovision Song Contest (ESC) mit einer grossen Party offiziell eröffnet. Am Nachmittag werden die Delegationen auf dem türkisen Teppich bei der Eröffnungszeremonie empfangen.
Dabei ist es zu einer grossen Pro-Palästina-Kundgebung gekommen. Aktivisten hatten bereits im Vorfeld dazu aufgerufen. «Wir müssen sie wissen lassen, dass sie in Basel nicht willkommen sind», schreibt die Aktivisten-Gruppe «ESCalate4Palestine» in Bezug auf Israel.
Aktivisten fordern Israel-Ausschluss vom ESC
Zahlreiche palästinensische Flaggen waren zu sehen. Neben «Free Palestine»-Sprechchören wurde auch der Boykott von Israel proklamiert. Die Demonstranten fordern, dass Israel vom Wettbewerb ausgeschlossen wird.

Die Eröffnungsrede wird von «Shame on you!»-Sprechchören übertönt. Auch mit Trillerpfeifen sorgen die Aktivisten dafür, dass man den Sprecher fast nicht versteht.
Auch ESC-Sieger Nemo hat kürzlich in einem Interview mit der britischen «Huffpost» gesagt: «Ich finde es nicht sinnvoll, dass Israel an diesem Eurovision Song Contest teilnimmt.»
Israel-Delegation an Parade ausgebuht
Die Ankunft des Trams mit der Israel-Delegation ist von den Palästina-Aktivistinnen und -Aktivisten mit Buh-Rufen und Pfiffen quittiert worden. Als sich dahinter einige Dutzend von ihnen in den Zug einreihten, wurden sie von den Zuschauenden mit lauten «FCB»-Rufen übertönt.
Eine Pro-Palästina-Aktivistin legte sich sogar vors israelische Tram, wie Bilder von vor Ort zeigen.

Mittlerweile sind die Fahnen schwenkenden Aktivistinnen und Aktivisten vom Kleinbasler Kopf der Mittleren Brücke verschwunden.
Vor der Delegation aus Israel wurde der Riesenharst der Vereinigten Basler Fasnachtscliquen mit mehreren Hundert kostümierten Pfeifern und Trommlern mit Applaus empfangen.
Israelische Delegation reicht Anzeige ein
Die Proteste am ESC in Basel haben offenbar ein Nachspiel. Weil ein propalästinensischer Demonstrant Israels Kandidatin für den Eurovision Song Contest bei der Eröffnungsveranstaltung des Events in Basel eine Morddrohungsgeste gezeigt haben soll, hat Israels öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt Kan Anzeige bei der Polizei erstattet.
Der Sender, der den ESC überträgt, veröffentlichte ein Video, das einen Mann mit palästinensischer Flagge zeigt, der sich mit seiner Hand waagerecht über den Hals fährt – ein Zeichen, das als Drohung bekannt ist, jemandem die Kehle durchschneiden zu wollen.
Die Polizei bestätigte den Eingang einer Beschwerde der israelischen Delegation.