Stadt Basel

Unispital Basel: 35 Grad im Büro!

Vivian Balsiger
Vivian Balsiger

Basel,

Im Basler Universitätsspital wird derzeit geschwitzt. Im Pflegebüro herrschen bis zu 35 Grad – denn Klimaanlagen sind tabu.

Patientenbehandlung Unispital Basel
Patientin und Pflegepersonal im Universitätsspital Basel: Derzeit schwitzen alle. (Archivbild) - www.unispital-basel.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Hitzewelle ist für das Personal des Basler Unispitals schier unerträglich.
  • Die Temperaturen steigen in den Räumlichkeiten auf bis zu 35 Grad.
  • Wegen der Verbreitung von Keimen sind auch mobile Kühlgeräte keine Option.
  • Zudem stehen Klimatisierungsmassnahmen im Widerspruch zu den Klimaschutzzielen.

Das Basler Universitätsspital (USB) brennt zurzeit regelrecht und die Angestellten schwitzen. Bereits morgens um 7 Uhr misst das Thermometer in einem der Pflegebüros 27 Grad. Kurz vor 9 Uhr liegt die Temperatur schon bei 35 Grad.

Auch Klimaanlagen schaffen keine Abhilfe. Diese sind nämlich aufgrund der Klimaschutzziele für die Kantonsverwaltung ein absolutes Tabu.

Die Kühlmöglichkeiten im Spital sind laut «Basler Zeitung» stark eingeschränkt – eine flächendeckende Klimatisierung gibt es nicht. Gekühlt wird nur dort, wo es unbedingt nötig ist: in der Spitalapotheke zur Sicherung der Medikamentenqualität, in Operationssälen, auf der Intensivstation, im Aufwachraum und in der Hotellerie.

«Unsere Gebäude sind teils bis zu vierzig Jahre alt, der Campus ist organisch gewachsen.» Dies erklärt USB-Sprecherin Caroline Johnson gegenüber der Zeitung.

Und die Patientensicherheit?

Die Raumtemperatur kann in den normalen Patientenzimmern nicht nach unten reguliert werden. Ein Problem, mit dem viele Spitäler zu kämpfen haben.

Das Universitätsspital Zürich schreibt auf seiner Website: «Anpassungen an längere und wärmere Hitzeperioden sind unabdingbar, um den Gesundheitsschutz der Mitarbeitenden und ein gutes Genesungsumfeld für die Patientinnen und Patienten zu gewährleisten.» Solche Massnahmen stünden jedoch oft im Spannungsfeld mit Energiesparzielen und dem Klimaschutz.

Patient
Auch die Patienten leiden unter der anhaltenden Hitzewelle - pixabay

«Wir benötigen dringend die geplanten Neubauten», sagt USB-Sprecherin Johnson, betont jedoch: «Die Patientensicherheit ist zu keinem Zeitpunkt infrage gestellt.»

Für Kühlung, so die «BaZ», sorgen im Spital verschiedene Massnahmen – etwa Deckenkühlung, beschattete Bereiche und ein gezieltes Lüftungskonzept.

Macht dir die aktuelle Hitzewelle zu schaffen?

Ventilatoren, mobile Kühlgeräte und Luftbefeuchter sind wegen Keim- und Staubverbreitung nur eingeschränkt erlaubt.

Um Patientinnen und Patienten die Hitzetage dennoch erträglicher zu machen, werden verschiedene Massnahmen umgesetzt. Am Universitätsspital Zürich erhalten ältere und besonders gefährdete Personen zum Beispiel kühlende Umschläge sowie Fuss- und Handbäder. Zudem werden Trinkprotokolle geführt.

Brunnen zum Abkühlen

Trotz der grossen Hitze wurde auf dem Notfall glücklicherweise kein signifikanter Anstieg der Patientenzahlen verzeichnet. Im Gegenteil: Johnson berichtet, dass derzeit sogar weniger kritische Fälle von älteren Personen als in der Vergangenheit behandelt würden.

Dafür landen aber durchaus auch junge Patienten wegen Dehydrierung, Kreislaufproblemen oder Hitzeschlag auf dem Notfall. «Typischerweise als Folge von Überanstrengung», so Johnson weiter gegenüber der «Basler Zeitung». Um dem vorzubeugen, ist der beste Sport bei diesen Temperaturen ohne Zweifel der Wassersport.

Wer sich also nicht in den Rhein traut, kann sich in Basel in zahlreichen Brunnen ganz offiziell abkühlen.

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