Kantonalbank BLKB und ihre Online-Bank Radicant in Turbulenzen

Die Basellandschaftliche Kantonalbank (BLKB) gerät mit ihrer Online-Bank Radicant in eine Krise. Ein Mega-Abschreiber und Rücktritte erschüttern die Bank.

Die BLKB muss auf ihre Digitalbank-Tochter Radicant einen Abschreiber von 105,5 Millionen Franken vornehmen. Das gab die Bank am Donnerstag bekannt, wie «SRF» berichtet.
Als Gründe nennt die BLKB unerwartete Probleme bei der Integration des Treuhandgeschäfts und eine zu hohe Kostenbasis. Die Kundenzahlen und Erträge blieben deutlich hinter den Erwartungen zurück, wie die «Handelszeitung» berichtet.
Führungswechsel und strategische Neuausrichtung
Auch Verzögerungen bei der Übernahme des Fintechs Numarics belasteten das Ergebnis. Die geplanten Synergien konnten nicht realisiert werden, so die BLKB laut «SRF».

Im Zuge der Krise treten CEO John Häfelfinger und Bankratspräsident Thomas Schneider zurück. Auch der Verwaltungsratspräsident von Radicant, Marco Primavesi, verlässt das Unternehmen, wie «SWI» berichtet.
Kantonalbank kündigt Sparprogramm an
Die BLKB kündigt ein umfassendes Spar- und Effizienzprogramm an. Die Gewinnschwelle für Radicant wird nun frühestens 2029 erwartet, wie «ad-hoc-news» berichtet.
Trotz der massiven Rückschläge hält die BLKB an Radicant fest. Die Bank will Strategie und Governance der Tochter neu ausrichten und sich stärker auf Privatkunden und KMU konzentrieren, schreibt die «Handelszeitung».
Experten sehen grosse Herausforderungen
SRF-Wirtschaftsredaktor Sven Zaugg sieht die Situation kritisch. Er betont, Radicant hinke der Konkurrenz deutlich hinterher, besonders im digitalen und nachhaltigen Banking.
Die BLKB betont, dass die Anpassungen notwendig seien, um die Zukunftsfähigkeit zu sichern. Der Halbjahresgewinn und die Ausschüttung an den Kanton sollen laut der Kantonalbank nicht gefährdet sein, wie «ad-hoc-news» berichtet.