Lebhafte Debatte um zwei Ginkgo-Bäume auf dem Basler Rümelinsplatz
Basel 16.03.2022 - 21:56
Der Basler Rümelinsplatz kann umgestaltet werden. Der Grosse Rat hat am Mittwoch den dafür benötigten Kredit von rund 4,4 Millionen Franken mit grossem Mehr bewilligt.
Die rund 4,4 Millionen Franken teure Umgestaltung des Rümelinsplatzes vom Strassenraum zum Altstadtplatz mit «behaglicher Atmosphäre» und grosser Aufenthaltsqualität war im Grossen Rat unbestritten. Auch das 2016 in einem Gestaltungswettbewerb auserkorene Projekt vermochte grundsätzlich zu gefallen. Dennoch wurde von Seiten der GAB und der SVP ein Rückweisungsantrag gestellt.
Grund des Missmuts auf der linken und rechten Ratsseite waren zwei Ginkgo-Bäume beim zentral gelegenen Brunnen. Diese beiden Bäume würden den geplanten Niveau-Ausgleich und die Erneuerung der unterirdischen Leitungen nicht überleben. Dass diese zwei Ginkgos durch drei Schnurbäume ersetzt würden, vermochte die «Baum-Populisten», wie sie von einem SP-Sprecher genannt wurden, nicht zu befriedigen.
Die Bäume führten zu einem lebhaften Hin- und Her, wobei sogar ein Mitglied der Ginkgo-freundlichen GAB-Fraktion vor der «unheiligen Allianz» mit der im Grundsatz als nicht sonderlich umweltfreundlich empfundenen SVP warnte. Sprecherinnen der SP, der GLP sowie der Mitte/EVP wiederum mahnten, dass eine Rückweisung die lange ersehnte Umgestaltung des Platzes noch weiter verzögern würde.
Vereinzelt kritisiert wurden auch weitere Aspekte des Projekts: Ein SP-Sprecher wandte sich aus Gründen der Barrierefreiheit für Behinderte gegen eine Durchpflästerung des peripheren Kreuzungsbereichs zum Spalenberg. Die SVP wiederum wehrte sich dagegen, dass auf Antrag der vorberatenden Umwelt-, Verkehrs- und Energiekommission (Uvek) zugunsten von 20 zusätzlichen Veloabstellplätzen Sitzbänke geopfert werden sollen.
Der Rückweisungsantrag wurde schliesslich mit 54 zu 25 Stimmen bei 6 Enthaltungen abgelehnt. Bei der Schlussabstimmung sprach sich der Rat mit 61 zu 20 Stimmen bei 5 Enthaltungen für das Umgestaltungsprojekt aus. Die Regierung rechnet um einer Umsetzungszeit von viereinhalb Jahren.