Dornach SO: Grossinvestor droht mit Rückzug – wegen Parkplätzen
Birseck 28.09.2023 - 10:11
Das geplante Wohnbauprojekt in Dornach SO könnte mangels Parkplätzen ein jähes Ende erfahren. Ort wie Investorin haben für ihre Positionen gute Gründe.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Neu- und Umbauprojekt auf dem ehemaligen Metalli-Gelände in Dornach SO ist gefährdet.
- Der Ort möchte nur 0,4 statt der sonst üblichen 1,2 Parkplätze pro Wohneinheit bauen.
- Die Investorin Hiag lehnt eine Planung mit 0,4 Parkplätzen rigoros ab.
Das ehemalige Metalli-Areal in Dornach SO könnte bald ein neues Gesicht bekommen. Geplant ist ein urbanes Quartier mit 1800 Einwohnern und 500 Arbeitsplätzen. Doch der Streit um die Anzahl der Parkplätze könnte das Projekt zum Scheitern bringen, wie die «bz Basel» berichtet.
Die Kontroverse ums Parken
Die Arealentwicklerin Hiag und die Gemeinde sind sich uneinig über die Anzahl der zu bauenden Parkplätze. Der Kanton Solothurn hat den Gemeinderat aufgefordert, klare Vorgaben zu machen. Bisher war von einer Reduktion von 40 bis 60 Prozent gegenüber der Norm die Rede.
Gemeindepräsident Daniel Urech (FWD/Grüne) erklärt gegenüber dem «Wochenblatt»: «Eine Rückmeldung des Kantons im Rahmen des Vorprüfungsberichts war, dass man es konkreter definieren sollte.» Die Ortsplanungskommission schlug vor, pro Wohnung nur noch 0,4 Parkplätze zur Verfügung zu stellen.
Kritik vom Grossinvestor
Für Hiag ist diese Reduktion jedoch nicht akzeptabel. CEO Marco Feusi äusserte Bedenken: «Damit können wir nicht leben», sagte er gegenüber der Zeitung und fügte hinzu: «Wir werden das Risiko nicht eingehen, Wohnungen zu erstellen, die mangels Parkplatz nicht verkauft oder vermietet werden können.» In anderen Gebieten würden bis zu 1,2 Parkplätze pro Wohnung geplant.
Feusi betonte, dass der Bau von Parkplätzen im Wydeneck teuer sei. Die Kosten könnten aufgrund des Grundwassers über 40'000 Franken pro Parkplatz betragen. «Damit steht fest: Wir werden keine Parkplätze bauen, die es nicht braucht», so Feusi.
Die Bedeutung des Projekts
Trotz der Kontroverse betonte Gemeindepräsident Urech die Wichtigkeit des Projekts für Dornach: «Hiag als Eigentümerin des Areals ist für die Entwicklung der Gemeinde eine sehr wichtige Partnerin.» Die Umwandlung des Metalli-Areals in ein lebendiges neues Quartier sei von grosser Bedeutung und würde zur Vernetzung im Birsraum beitragen.