Politik und Wirtschaft treiben regionalen ÖV-Ausbau voran

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Birseck,

In Aesch haben Politik und Wirtschaft eine Charta für mehr S-Bahn-Verbindungen und einen Schnellzughalt unterzeichnet, um Verkehr und Wachstum zu steuern.

Verkehrsknotenpunkt öffentlicher Nahverkehr in Aesch (BL).
Verkehrsknotenpunkt öffentlicher Nahverkehr in Aesch (BL). - Nau.ch / Werner Rolli

Wie die Gemeinde Aesch BL informiert, hat am 11. September 2025 im Neuen Theater beim Bahnhof Dornach-Arlesheim der Anlass «Mehr S-Bahn für die Birsstadt» stattgefunden. Wichtige Betroffene aus Politik und Wirtschaft haben gemeinsam eine Charta unterschrieben mit der unverzüglichen Forderung für mehr S-Bahn-Verbindungen in der Birsstadt und den Schnellzughalt Dornach-Arlesheim.

Eigentlich sind sich alle Anwesenden im Grundsatz einig: Um das in der Region langfristig notwendige Bahnangebot fahren zu können, muss der Bahnknoten Basel umfangreich und in mehreren Etappen ausgebaut werden.

Eine umfassende Vorstudie mit Projekten wie Tiefbahnhof Basel SBB und Herzstück liegt vor. Die weitere Planung und Umsetzungen sowie deren Finanzierung muss jedoch im Takt der nationalen Ausbauplanung von Bund und Politik erfolgen.

Verkehrsströme auffangen – ohne zusätzlichen Strassenverkehr

Die Birsstadt als klassische Agglomeration ist abhängig von den Entwicklungen in Basel-Stadt. Der beschlossene Viertelstundentakt könnte sich aufgrund der Bautätigkeiten im Zusammenhang mit dem Ausbau des Bahnhofs Basel SBB verzögern.

Regierungsrat Isaac Reber betont an der Veranstaltung, dass sich beide Regierungen Basel-Landschaft und Solothurn dafür einsetzen, dass die Verbesserungen bald eintreten. Emanuel Barth, Leiter trireno bei Agglo Basel, zeigt auf, wie komplex die Weiterentwicklung der trinationalen S-Bahn Basel ist.

Taktverdichtungen sind aufgrund mangelnder Kapazitäten heute fast nicht möglich. Der laufende Ausbau des Bahnhofs Basel SBB für die Kapazitätserweiterung wird zu Bautätigkeiten in den kommenden Jahrzehnten und zu temporären Einschränkungen führen.

Wachstum erfordert schnelle ÖV-Lösungen

Die Birsstadt hat durch eine mögliche Verzögerung bei der Einführung des Viertelstundentakts ein unmittelbares Problem. Markus Eigenmann, Leiter der Arbeitsgruppe Regionalplanung der Birsstadt, spricht von einem gewollten Wachstum bei Arbeitsplätzen und Einwohnerzahlen.

Im Mobilitätskonzept Birsstadt wurde aufgezeigt, dass durch verschiedene Massnahmen, darunter die Einführung des Viertelstundentakts und des Schnellzughalts Dornach-Arlesheim, die zusätzlichen Verkehrsströme aufgefangen werden können, ohne dass grössere Strassenausbauten notwendig werden.

Autoverkehr verhindern durch bessere ÖV-Verbindungen

Wenn jedoch das Angebot beim öffentlichen Verkehr nicht stimmt, werden die erwarteten neuen Nutzenden primär aufs Auto umsteigen. Dieser Entwicklung muss unbedingt präventiv vorgegriffen werden.

Deswegen hat der Verein Birsstadt das Gespräch mit Kantonen und SBB gesucht. Robin Carrard und Reto Aebi betonen, dass für die SBB die prognostizierten Zahlen des Bevölkerungs- und Arbeitsplatzwachstums aus der Birsstadt wichtig sind, denn so können Probleme erkannt und gemeinsam Lösungen gefunden werden.

Gute ÖV-Verbindungen auch wichtig fürs Dreiland

Aus Sicht SBB ist die Verbindung Basel-Aesch wie eine komplizierte Liebesbeziehung. Sie möchte zwar gerne einen dichteren Takt anbieten, dieser muss jedoch für die Reisenden zwingend pünktlich und verlässlich sein.

Mit den heutigen Kapazitäten und einer erhöhten Bautätigkeit im Bahnhof Basel SBB kann die SBB das aktuell nicht garantieren. Um den erhöhten Bedarf während der Verkehrsspitzen zu decken, setzt die SBB im Auftrag der Kantone jedoch weiterhin gezielt zusätzliche Züge im Morgen- und Feierabendverkehr ein.

Gemeinsames Vorgehen für bessere S-Bahn-Verbindungen

Eindrücklich zeigen auch die Vertreter der Straumann Gruppe, von Endress+Hauser und der Arealentwicklerin HIAG wie wichtig der Ausbau des S-Bahn-Angebotes für ihre Standorte ist. Die beiden Firmen beschäftigen viele Mitarbeitende aus dem Raum Elsass und Süddeutschland, und diese Pendlerströme zirkulieren über den Knoten Basel.

Der Standort Birsstadt verliert an Attraktivität, wenn der öffentliche Verkehr nicht richtig ausgebaut ist und die Mitarbeitenden mit dem Auto immer im Stau stehen.

Janine Eggs und Jan Kirchmayr sind auf politischer Ebene im Kantons- und Landrat dabei, die Forderungen einzubringen. Die Verwaltungen der beiden Kantone sind ebenso in den Prozess involviert. Denn nur wenn alle am gleichen Strick ziehen, kann eine Lösung gefunden werden.

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