Nadine Vinzens fordert: Mörder von K.J. «für immer wegsperren»
Leimental 17.09.2024 - 06:17
Die Ex-Miss-Finalistin K.J. wurde brutal von ihrem Ehemann ermordet. Nadine Vinzens war mit dem Opfer befreundet. Sie will, dass der Täter weggesperrt wird.
Das Wichtigste in Kürze
- K.J. wurde brutal ermordet und zerstückelt.
- Mutmasslicher Täter ist ihr Ehemann, der als psychisch krank eingestuft wird.
- Nadine Vinzens war mit dem Opfer befreundet.
- Sie fordert, dass der Täter für immer weggesperrt wird.
Vergangene Woche kamen verstörende Details zum Mord an der Ex-Miss-Schweiz-Finalistin K.J.* (†38) ans Licht. Für die Angehörigen und Freunde des Opfers besonders schlimm.
Ihr Ehemann M.R.* (41) hat sie im Februar in ihrem Haus in Binningen BL brutal ermordet. Der gebürtige Berner hat seine Frau Ermittlern zufolge erwürgt.
Was dann folgte, ist nur schwer zu lesen.
Der Ehemann hat die Mutter seiner beiden Töchter dann zerhackt, mit einem Stabmixer «püriert» und ihre Überreste in Chemikalien aufgelöst. Dazu schaute der mutmassliche Mörder völlig unbeteiligt Youtube-Videos auf seinem Handy.
Diese «absichtliche Verstümmelung» wurde laut Gericht als Beweis dafür aufgeführt, dass M.R. an einer psychischen Störung leidet.
«Muss weggesperrt werden»
K.J. gewann 2003 den Titel «Miss Nordwestschweiz». 2008 war sie im Finale der «Miss Schweiz». Danach machte sie als Laufsteg-Coach Karriere und arbeitete eng mit den Missen zusammen.
Ex-Miss-Schweiz Nadine Vinzens (41) war mit der Getöteten befreundet und hat auch den Täter kennengelernt.
Die neuen Details zur brutalen Tat machen sie «sprachlos», wie sie Nau.ch sagt. «Es ist so traurig. Ich wünschte, sie hätte viel früher Hilfe geholt», sagt die 41-Jährige.
Über den Täter sagt sie: «Man sieht, wie man sich in Menschen täuschen kann. Es ist so unvorstellbar, dass ein Mensch so etwas Böses machen kann. So ein Mensch muss weggesperrt werden für immer und ewig. Er ist gefährlich. Man sieht es den Leuten leider nicht an, dass sie so sind.»
Tatsächlich galten K.J. und M.R. als Vorzeigepaar. Auf Facebook und Instagram teilen sie idyllische Bilder mit ihren beiden Töchtern. Was hinter verschlossenen Türen passiert, erahnten nicht einmal ihre besten Freundinnen.
Nadine Vinzens: «Ich war in Gedanken bei ihr»
K.J. wurde im Frühling im engsten Kreis beigesetzt. Nadine Vinzens war bei der Beerdigung nicht dabei.
Vinzens: «Ich habe eine Einladung gekriegt, aber war im Ausland am Arbeiten. Das hat mich wirklich belastet. Ich war in Gedanken aber bei ihr, habe Kerzli angezündet, für sie gebetet und habe viel geweint. Ich wünsche ihrer Familie ganz viel Kraft.»
Die Ex-Miss-Schweiz appelliert an alle Opfer von häuslicher Gewalt, sich sofort Hilfe zu suchen. «Man weiss nicht, wozu die Täter fähig sind. Aber es ist brutal schwer, sie zu verlassen, vor allem, wenn man jemanden liebt.»
Ehemann hat «auffällig hohe kriminelle Energie»
Der mutmassliche Täter will aus Notwehr gehandelt haben. Das Opfer habe ihn mit einem Messer angegriffen, behauptet er. Das medizinisch-forensische Gutachten spricht jedoch gegen seine Darstellung einer Notwehr.
Nach den Ermittlungen hat der mutmassliche Täter eine «auffällig hohe kriminelle Energie, Empathielosigkeit und Kaltblütigkeit nach der Tötung seiner Ehefrau» an den Tag gelegt und versucht, das Verbrechen zu vertuschen. Aktenkundig ist auch, dass er schon vor dem Tötungsdelikt seine Frau gewürgt hat.
*Namen der Redaktion bekannt
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