FDP Aesch nimmt ehemaligen Grünen Klaus Kirchmayr auf

Die FDP Aesch nimmt den ehemaligen Grünen Klaus Kirchmayr auf. Ein Entscheid mit möglichen Auswirkungen auf die kommenden Regierungsrats-Ersatzwahlen.

Die FDP Aesch nimmt den ehemaligen Grünen Klaus Kirchmayr in ihre Ortssektion auf. Der Entscheid könnte auch im Hinblick auf die Regierungsrats-Ersatzwahl im Baselbiet im Oktober bedeutsam sein.
Der Parteivorstand habe den Entscheid nach hitzigen Diskussionen gefällt, teilte die FDP Aesch am Dienstagabend in einem Communiqué mit.
Das liberale Gedankengut der FDP lasse kein Ausschliessen einer politisch interessierten Person zu, hiess es weiter. Daher habe der Vorstand entschieden, Kirchmayr die Chance zu geben, nach vielen Jahren grüner Politik seinen Wandel unter Beweis zu stellen.
Kirchmayr politisierte von 2007 bis 2022 im Kantonsparlament und amtete während mehrerer Jahre auch als Fraktionspräsident der Grünen/EVP. Sein Sohn Jan Kirchmayr ist SP-Landrat.
Klaus Kirchmayr hatte vor einer Woche bestätigt, er habe einen Antrag auf Aufnahme in die FDP gestellt und interessiere sich für die Nachfolge der Baselbieter Bildungsdirektorin Monica Gschwind (FDP). Über den Parteiwechsel berichtete zuerst die «Basler Zeitung».
Die FDP Aesch und ihre Kandidaten
Gleichentags hatte die FDP Aesch mitgeteilt, sie habe die Kandidatur des freisinnigen Landrats Rolf Blatter offiziell bei den Baselbieter Freisinnigen eingereicht.
Blatter sei beim Entscheid über die Aufnahme Kirchmayrs in den Ausstand getreten, betonte die Ortspartei denn auch in ihrer Mitteilung vom Dienstag. «Im Vordergrund steht aber ganz klar, dass die FDP Aesch Rolf Blatter als Regierungsratskandidat nominiert hat und ihn voll und ganz unterstützt.
Klaus Kirchmayr wird nicht als Konkurrent von Rolf Blatter für die Sektion Aesch als Regierungsrat antreten, er befürwortet einen fairen Wettbewerb», schrieb die Partei weiter.

Der Vorstand habe lediglich über die Aufnahme Kirchmayrs zu entscheiden gehabt, sagte dazu Martin Glatz, Co-Präsident der FDP Aesch, auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Für Fragen zur Regierungsrats-Ersatzwahl verwies er auf die Kantonalpartei. Diese entscheidet im August über die Nomination.
Monica Gwschind hatte im Juni angekündigt, nach zehn Jahren im Amt per Ende Dezember 2025 zurückzutreten. Die Baselbieter Stimmbevölkerung wird am 26. Oktober über ihre Nachfolge befinden. Ein allfälliger zweiter Wahlgang fände am 30. November statt.
Die Parteien haben noch bis am 25. August Zeit, Wahlvorschläge einzureichen. Nebst Blatter und Kirchmayr haben auch die Grünliberalen Interesse angemeldet.
Die Konkurrenz schläft nicht
Der Vorstand der GLP Basel-Landschaft entschied am Dienstag einstimmig, Landrätin Sabine Bucher für die Kantonsregierung vorzuschlagen.
Neben der FDP haben derzeit auch die SP, die Grünen, die Mitte und die EVP jeweils einen Sitz in der Baselbieter Regierung. Die SVP verlor ihren Sitz vor zwei Jahren an die EVP.