Am Tag des ersten Halbfinals füllt sich Basel mit ESC-Fans

Am Tag des ersten ESC-Halbfinals füllten Fans die Basler Innenstadt und die St. Jakobshalle, sangen Karaoke und nahmen an ersten Talks mit Teilnehmern teil.

Am Tag des ersten Halbfinals für den Eurovision Song Contest (ESC) hat sich Basel mit Fans des Grossanlasses gefüllt. Und bereits Stunden vor der ersten Hauptprobe am Nachmittag bildete sich vor der St. Jakobshalle eine lange Schlange.
In der Basler Innenstadt und bei der St. Jakobshalle waren bereits um die Mittagszeit zahlreiche ESC-Fans unterwegs. Unter anderem liessen die sich in der Einkaufsmeile Freien Strasse zum spontanen Karaoke-Singen bewegen oder sie strömten zu den ersten Talks mit ESC-Teilnehmenden im Campus des Sponsors Helvetia.
«Wir lieben es hier in Basel»
Patrick aus den Niederlanden kam am Montag an und bleibt bis am Samstag in Basel. Er sieht insgesamt drei ESC-Shows in der St. Jakobshalle. «Wir lieben es hier in Basel», sagte er bei einem Spaziergang durch die Freie Strasse.
Die Preise seien zwar hoch. So würden sie für ihre Unterkunft zu viert insgesamt 5600 Euro (ohne Frühstück) bezahlen. Aber sie seien grosse ESC-Fans und die Menschen in Basel seien sehr gastfreundlich.
Im Campus liess sich unter anderem Adonxs, der Interpret des tschechischen Beitrags «Kiss Kiss Goodbye», von Fans aus halb Europa feiern. Von einem slowakischen Zuschauer darauf angesprochen, dass der ESC in dieser Ecke wenig Popularität habe, sagte er, dass er alles tun werde, um dies zu ändern.
Schweizer Beitrag klarer Favorit
An einem Stehtisch im Hintergrund verblüfft ein junge Ire Anwesende mit Kartentricks. Für ihn sei der Song aus seinem Land klarer Favorit, sagte er. Leider werde er den prognostizierten Sieg nicht vor Ort miterleben, weil er am Freitag bereits wieder zurückreisen müsse.
Bis am Samstag wird der Fan aus Portugal bleiben, der sich wie viele Landsleute in Landesflaggen gehüllt hat. Den Song aus seinem Land sieht er unter den Siegesanwärtern. Sein Favorit sei ganz klar der Beitrag aus der Schweiz, sagte er.
Lange Schlange vor der St. Jakobshalle
Der Ukrainer Mykole kam aus New York, um drei Shows in Basel zu sehen. Er war letztes Jahr auch in Malmö dabei. In Basel sei die ESC-Euphorie grösser als in Malmö, sagte er.
Umgekehrt empfindet dies sein Freund Diego: «In Malmö waren so viele Leute in der Stadt unterwegs – in Basel ist es ruhiger.» Die Favoriten der beiden: Deutschland und Schweden.
Bereits über zwei Stunden vor Beginn der Pre-Show des ersten Halbfinals hatte sich vor der St. Jakobshalle eine lange Schlange gebildet. «Wir haben Stehplätze und wollen sichergehen, dass möglichst nah bei der Bühne sein können», sagte Pawel Urban, der aus Polen anreiste.
Albina und ihr Sohn Merlin kamen aus dem deutschen Freiburg nach Basel. «Wir sind extra früh hergekommen, um den Spirit zu spüren und unter den Menschen zu sein.»
Mobile Sauna auf Kasernenareal
Aus Polen war auch Sergeij angereist, der eigentlich aus Belarus stammt. Auf die Frage, ob er es bedaure, Belarus von der Teilnahme ausgeschlossen sei, wollte er keine Antwort geben. Für ihn gehört der Beitrag aus Estland zu den grossen Favoriten.
Auf dem Kasernenareal sorgte derweilen eine mobile Sauna für nordische ESC-Völkerverbindung, namentlich der Acts aus Finnland und Schweden.
Dorothee Schulte-Basta aus dem hauptsächlich schwedischsprachigen Vörå in Finnland, dem Herkunftsort der für Schweden ins Rennen steigenden Sauna-Crew Kaj, sagte Platz eins und zwei für die beiden Songs voraus.
Die Reihenfolge sei noch offen, ergänzte sie mit einem Lachen. Immo Fritze, Repräsentant der Sauna-Welthauptstadt Tampere und dem Herkunftsort der Finnland-Repräsentantin Erika Vikman, pflichtet ihr bei.
Eurovision Square füllt sich mit lokalen Zuschauern
Im Eurovision Village bei der Messe Basel sorgten die ESC-Teilnehmenden Erika Vikman aus Finnland, Laura Thorn für Luxemburg und Go-Jo aus Australien bereits am Nachmittag für eine ausgelassene Stimmung. Gekommen waren viele Zuschauerinnen und Zuschauer, die die riesigen Hallen aber noch nicht zu füllen vermochten.
Der in Eurovision Square umgetaufte Barfüsserplatz füllte sich derweilen bereits zum Auftakt des Konzertabends mit vielen Menschen. Es dürfte sich aber vornehmlich um lokale Zuschauerinnen und Zuschauer gehandelt haben, die den lokalen Acts beiwohnten. Bunt geschmückte ESC-Fans waren kaum auszumachen.