Basler Regierung legt Angaben zu Chefarzt-Löhnen offen

In Basler Spitälern liegt der theoretische Maximallohn für Chefärzte bei 850'000 Franken – tatsächlich betrug der Durchschnitt am USB 2023 rund 490'000 Franken.

Theoretisch beträgt der höchste Lohn für Chefärzte und -ärztinnen (CA) 850'000 Franken in Basler Spitälern. Der Durchschnitt der ausbezahlten Löhne für diese Position betrug im Universitätsspital (USB) letztes Jahr aber 490'000 Franken, wie aus einer Regierungsantwort vom Freitag hervorgeht.
Leitende Ärzte (LA) am USB erhielten im Durchschnitt 330'000 Franken. Damit beantwortete die Regierung eine schriftliche Anfrage von Melanie Nussbaumer (SP). Aus Datenschutzgründen machte sie keine detaillierten Angaben.
Vergleich mit anderen Spitälern
Bei der Universitären Altersmedizin Felix Platter (UAFP) waren es durchschnittlich 440'000 Franken für CA und 234'000 Franken für LA. In den Universitären Psychiatrischen Kliniken (UPK) betrugen die durchschnittlichen Löhne 270'000 Franken beziehungsweise 200'000 Franken, wie es in der Antwort heisst.
Das Universitäts-Kinderspital beider Basel (UKBB) bezahlte durchschnittlich 380'000 Franken an CA und 245'000 Franken an LA. Beim Universitären Zentrum für Zahnmedizin Basel (UZB) waren es 300'000 Franken für Klinikleitende und 145'000 für Oberärztinnen und -ärzte.
Maximalvergütung und Wettbewerbsfähigkeit
Die theoretische Maximalvergütung von 850'000 Franken am USB ist eine der tiefsten Obergrenzen im Vergleich mit anderen Universitätsspitälern in der Deutschschweiz, wie die Regierung weiter schrieb. Sie betonte mehrfach, dass die Löhne im Kanton Basel-Stadt konkurrenzfähig seien, aber nicht zu hoch.
Der Durchschnittslohn im USB sei etwa vergleichbar mit anderen Universitäts- und Kantonspitälern. Die Löhne in den UPK seien nicht übertrieben, aber marktfähig. Dies sei nötig, damit die Gesundheitseinrichtungen im «wettbewerbintensiven Gesundheitsmarkt attraktiv» blieben, etwa im Hinblick auf den Fachkräftemangel.
Hintergrund der Anfrage
Hintergrund der Anfrage war die Sorge, dass Kaderlöhne ein Treiber bei den Gesundheitskosten seien. Nussbaumer bezog sich dabei auf eine Anfrage von 2018 der damaligen Grossrätin und heutigen Nationalrätin Sarah Wyss (SP). Diese ergab, dass 2017 insgesamt 21 von 41 Chefarztpersonen mehr verdienten als den damaligen Bundesratslohn von 500'000 Franken.