Musical Theater: Basler Kulturszene sauer auf Kanton

Das Musical Theater Basel soll erhalten bleiben. Doch es braucht eine neue Betreiberin – welche neben dem Kaufpreis auch den Baurechtszins tragen müsste.

Das Wichtigste in Kürze
- Basel sucht eine neue Betreiberin für das Musical Theater.
- Der Kanton beteiligt sich mit 15 Millionen Franken an der Sanierung.
- Der Käufer muss unter anderem auch den Baurechtszins entrichten.
Aus dem Musical Theater Basel wird kein Schwimmbad – das wurde im Juni bei einer Parlamentssitzung beschlossen. Doch um das Kulturhaus zu erhalten, muss nun eine neue Betreiberin her.
«Wir sind zurzeit daran, die Ausschreibung vorzubereiten», äussert Alena Kress von Immobilien Basel-Stadt bei SRF.
Dabei soll das Gebäude verkauft, der Grund jedoch im Kantonsbesitz bleiben. Für den neuen Käufer bedeutet das: Neben dem Kaufpreis muss dauerhaft auch der Baurechtszins entrichtet werden.
Für die Sanierung des Musical Theaters will der Kanton 15 Millionen Franken bereitstellen.

Einige Kulturschaffende befürchten jedoch überhöhte Forderungen durch den Kanton. Toni Kleimann warnt als Initiant der Volksinitiative «Erhalt des Musical Theaters Basel» vor unrealistischen Bedingungen.
Vergangene Mietkosten unklar
«Ein überrissener Baurechtszins würde den Betrieb gefährden», hält er bei SRF fest. Vonseiten des Kantons sei ein «partnerschaftlicher Umgang» notwendig.
«Wir wussten nicht einmal, wie viel Miete bisher bezahlt wurde», kritisiert er. «Bei einem solch grossen Haus ist es zentral, dass die Öffentlichkeit informiert wird.»
Michael Hug (LDP) ist Präsident der zuständigen Grossratskommission und beschwichtigt: «Es gibt gesetzliche Vorgaben, die den Rahmen vorgeben – da ist man nicht völlig frei.»
Überrissene Forderungen lehnt er ab und rechnet mit einer fairen Ausschreibung.
Bisherige Betreiber als Interessenten
Zu den tatsächlichen Kosten äussert er sich nur im groben Rahmen: «Mehrere Hunderttausend Franken jährlich wären wohl tragbar, aber es muss wirtschaftlich bleiben.»
Im Parlament habe man sorgfältig geprüft, welche Zahlen realistisch seien, so Hug.
Interessenten hätten sich bereits gemeldet, darunter die bisherigen Betreiber Freddy Burger Management und Act Entertainment.
Hug wertet die frühe Interessensbekundung positiv: «Das zeigt, dass der Standort Basel attraktiv ist – gerade nach Grossanlässen wie dem ESC.»