«Wer schafft denn so was?»: Userin staunt über vermeintlichen Unfall

Auf Facebook sorgt ein kurioses Foto für Spekulationen: Ein Auto hängt im Graben. Der Hintergrund: eine Übung der Feuerwehr Pratteln für den Ernstfall.

Das Wichtigste in Kürze
- In Pratteln BL steckte gestern ein Auto kopfüber in einem Baugraben.
- Was für manche nach einem Unfall aussah, war tatsächlich Teil einer Feuerwehrübung.
- Der Kommandant räumt ein: Man hätte die Übung besser als solche kennzeichnen können.
«Wer schafft denn so etwas?», fragt die Facebook-Userin aus Pratteln BL verblüfft – und wer sich das Foto ansieht, versteht sofort, warum: Ein Auto steckt mit der Schnauze voran in einem Baugraben, als wäre es kopfüber hineingestürzt.
In der Kommentarspalte scherzen die einen: «Der suchte das Parkhaus in der neuen Gemeindeverwaltung», «Einfahrt verpasst und über Sprungschanze abgestürzt» oder «Ein Feierabendbier zu viel?».
Andere Nutzer erklären, der demolierte Wagen sei Teil einer Feuerwehrübung. Tatsächlich weist ein entsprechendes Schild neben dem Fahrzeug darauf hin, wie auf einem weiteren Bild zu sehen ist.
Weil sich der Hinweis ebenfalls im Graben befindet, ist er von der Strasse her aber kaum sichtbar.
Wie im Film, und doch realistisch
«Ja, das Auto war Teil einer Feuerwehrübung im Bereich Personenrettung bei Unfällen», bestätigt Reto Hess, Kommandant der Feuerwehr Pratteln.
Im Rahmen des kantonalen Auftrags für Strassenrettung müsse die Feuerwehr regelmässig die Rettung von Personen aus verunfallten Fahrzeugen trainieren.
«Dazu machen wir jährlich eine Einsatzübung im Gelände. Diese wurde gestern auf der Baustelle der neuen Gemeindeverwaltung abgehalten», erklärt Hess.
Die «Unfallfahrzeuge» bekommt die Feuerwehr von einem lokalen Abschleppdienst zur Verfügung gestellt. Dieser platziert sie in Absprache mit der Übungsleitung.
«Die Übung orientiert sich an einem Ernsteinsatz und dauert etwa eine bis anderthalb Stunden», sagt Hess.
Ein Auto, das in eine Baustelle kracht – ist das nicht mehr Hollywood als Realität? Überhaupt nicht, sagt Hess: «Es gibt reale Beispiele von Fahrzeugen, in eine Baugrube gefahren sind oder so in einer Strassenböschung stehen.»
Um die Übung als solche zu kennzeichnen, stellt die Feuerwehr jeweils ein Hinweisschild auf. Je nach Kapazität des Abschleppers würden die Fahrzeuge bereits ein paar Stunden vor der Übung gestellt, erklärt der Kommandant.
«Deshalb kann es sein, dass die Kennzeichnung erst ein bisschen später erfolgt. In diesem Fall hätten wir das Schild vermutlich noch besser sichtbar platzieren sollen.»