Regierungsrat nimmt Stellung zu Kritik an Art Basel in Katar

Das Katar-Engagement der Art Basel sorgt im Grossen Rat für Kritik. Kaspar Sutter (SP) nahm am Mittwoch dazu Stellung.

Das neue Standbein der Kunstmesse Art Basel in Katar hat im Grossen Rat Fragen aufgeworfen. Wirtschaftsdirektor Kaspar Sutter (SP) nahm am Mittwoch Stellung zur Kritik am Engagement der MCH Group angesichts der Menschenrechtslage im Golfstaat.
Die Basler Regierung erwarte, dass bei internationalen Engagements des Messeunternehmens «höchste Standards in Bezug auf Menschenrechte, künstlerische Freiheit und Gleichbehandlung eingehalten werden», sagte Sutter.
Er beantwortete damit zwei Interpellationen von Oliver Bolliger (Basta) und Jo Vergeat (Grüne), die sich nach einer Einschätzung der Regierung zum Vorhaben des Unternehmens erkundigten. Der Kanton Basel-Stadt ist als Minderheitsaktionär mit 37,5 Prozent an der MCH Group beteiligt und ist mit zwei Sitzen im Verwaltungsrat vertreten.
Menschenrechtliche Bedenken gegenüber autoritären Staaten
Die Basler Regierung sehe Engagements in autoritären Staaten grundsätzlich kritisch, insbesondere wenn es sich um ein öffentlich-rechtliches Unternehmen handle, sagte Sutter weiter. Die MCH Group sei jedoch eine eigenständig geführte privatrechtliche Aktiengesellschaft.
Dennoch habe die Regierung die klare Erwartung an das Unternehmen, dass es bei all ihren Aktivitäten im Golfstaat die Nicht-Diskriminierung von Menschen aufgrund ihres Geschlechts oder sexueller Orientierung sowie die Rechte von Arbeitskräften und die Kunst- und Religionsfreiheit einhalte.
«Follow the money»-Strategie in Frage gestellt
Interpellant Bolliger sprach anschliessend von einer «Follow the money»-Strategie und hielt fest, dass er bezweifle, dass die MCH Group sich in einem autoritären Staat durchsetzen könne. Die «Art Basel Qatar» wird im Februar 2026 erstmals in Doha stattfinden, wie das Unternehmen im Mai bekanntgab.