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Erni Maissen: «FCB mit Xhaka und Shaqiri hätte nicht funktioniert»

Erni Maissen
Erni Maissen

Basel,

Der FCB startet mit einer Niederlage. Und Granit Xhaka entscheidet sich für Sunderland. Verständlich, findet Nau.ch-Kolumnist Erni Maissen.

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Erni Maissen ist Nau.ch-Kolumnist. - zVg

Das Wichtigste in Kürze

  • Erni Maissen analysiert in seiner Nau.ch-Kolumne den Fehlstart des FCB.
  • Dass Granit Xhaka nach England und nicht nach Basel wechselt, sei verständlich.
  • Einerseits aus Xhaka-Sicht. Andererseits wären zwei Könige auf dem Platz einer zu viel …

Granit Xhaka machte den Basel-Fans im Mai beim Abschied von Bruder Taulant Hoffnungen. «Der andere Xhaka ist bald wieder da.»

Seither fragten sich viele: Was bedeutet «bald»?

Seit Mittwoch-Mittag ist die Frage beantwortet: drei Jahre. Der Rekordnationalspieler unterschreibt einen neuen Vertrag bei Sunderland. England statt vorzeitige Basel-Rückkehr.

Granit Xhaka
Granit Xhaka unterschreibt bei Sunderland einen Dreijahres-Vertrag. - Instagram

Nicht alle Fans haben Freude daran. Dennoch ist der Wechsel verständlich. Bayer fällt auseinander. Und wenn in seinem Alter (32) ein solches Angebot kommt, kannst du nicht nein sagen.

Dass er jetzt schon zum FCB zurückkommt, daran habe ich nie geglaubt.

Schon bei seiner grossen Ankündigung im Joggeli habe ich mich gefragt, was er damit bezwecken will. Die Aussage war unglücklich und ein Fehler. Sie bringt nur kurzfristigen Jubel, nun enttäuschst du damit die Fans.

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Granit Xhaka kündigt seine Rückkehr zum FCB an. - zVg

Granit Xhaka und Xherdan Shaqiri beim FCB? Das hätte nicht funktioniert

Vielleicht sehen wir Granit nun ja in drei Jahren im Joggeli – wenn Shaqiri nicht mehr da ist. Erst dann macht ein Engagement von Xhaka aus meiner Sicht überhaupt Sinn. Zwei Könige auf dem Platz ist einer zu viel.

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In jüngeren Jahren in der Nati hat's geklappt, beim FCB wäre das Duo Shaqiri/Xhaka gescheitert, glaubt Erni Maissen. - keystone

Shaqiri und Xhaka, das hätte nicht funktioniert. Ich sagte dasselbe bei Ivan Rakitic. Zwei Leithammel in diesem Alter auf dem Platz, das kann nicht gutgehen.

Shaqiri und Xhaka beim FCB: Wäre das gutgekommen?

Stürmer-Flaute

Nun zum FCB, wie er heute dasteht. Der Start in die Super League geht schief. Es ist kein schlechtes Spiel von Rotblau, der Auftritt ist aber zu wenig abgeklärt. Und es braucht einen Hitz in Best-Form.

Das Schlimmste bei der 1:2-Niederlage gegen St.Gallen: die Chancenauswertung.

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Kevin Carlos vergibt gegen den FC St.Gallen – wie Albian Ajeti – eine Top-Chance. - keystone

Die Flanke, die Ajeti in der 49. Minute zugespielt bekommt, ist eigentlich wie ein Sechser im Lotto. Diese Chance kann man eigentlich gar nicht vergeben.

Der zweite Basler Stürmer machts nach seiner Einwechslung nicht besser. Kevin Carlos läuft alleine auf Espen-Goalie Watkowiak zu – und scheitert mit einem Schüsschen. Da gibt es bessere Lösungen.

Hunziker hat nicht Champions-League-Qualität

Der dritte Stürmer ist seit Mittwoch kein Basler mehr – zumindest für diese Saison. Andrin Hunziker wird erneut verliehen, es geht für ein Jahr nach Winterthur.

Auch hier gibt es gespaltene Meinungen. Hätte der FCB dem Eigengewächs eine Chance geben sollen?

Ich habe schon ein paar Spiele des 1,92-Meter-Manns gesehen. Und habe eine klare Meinung.

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Andrin Hunziker absolviert die nächste Saison beim FC Winterthur. - keystone

Der FCB hat die Ansprüche, Meister zu werden und Champions League zu spielen. Für diese Ziele ist Hunziker zu wenig gut. Ich glaube nicht, dass er für die ganz grossen Aufgaben gemacht ist.

Nun hat er die Möglichkeit, bei Winterthur über längere Zeit zu spielen. Dann kann man die Situation neu beurteilen.

Zusätzlichen Bedarf auf der Stürmer-Position sehe ich derzeit trotzdem keinen. Man hat es letzte Saison gesehen. Weitermachen, dran glauben, kämpfen – irgendwann kommen die Tore.

Nicht nur Stürmer: Darum verlor der FCB gegen St.Gallen

Die Niederlage hat auch andere Gründe. Die Adjetey-Fehlerchen sind zurück (beim Geubbels-Kopfball einen halben Schritt zu spät). Auch Vouilloz und Schmid haben mir schon besser gefallen.

Im Mittelfeld fällt Shaqiri für einmal nur durch Reklamieren auf. Der Über-Spieler der Vor-Saison muss sich daran gewöhnen, dass er nun besser gedeckt und mehr angegangen wird.

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Ludovic Magnin startet mit einer Niederlage als Trainer des FCB. - keystone

Der FCB ist jetzt der Gejagte. Gegen den Double-Sieger ist jede Mannschaft noch motivierter. In allen Spielen wird viel Kampf drin sein.

Die neuen Spieler will ich noch nicht nach einem Spiel abschliessend bewerten. Tsunemoto hat sicher noch nicht sein Servette-Gesicht gezeigt.

Koindredi war komplett abgemeldet. Als Mittelfeld-Spieler ist es aber auch immer schwerer, sich in ein eigentlich gut funktionierendes Zentrum zu integrieren.

Grosser Druck auf Magnin vor GC-Spiel

Am Samstag steht das erste Heimspiel auf dem Programm. Dass sich Basel gegen GC immer wieder schwertut, ist bekannt.

Auf Ludovic Magnin ist der Druck bereits gross. Ein Sieg ist Pflicht. Mit zwei Pleiten zu starten, das kann sich in Basel kein neuer Trainer erlauben.

****

Zur Person: Erni Maissen absolvierte 406 Spiele für den FCB, erzielte dabei 142 Tore. Damit liegt er an dritter Stelle, einzig Marco Streller und Seppe Hügi schossen noch mehr Tore. In Basel ist der 67-Jährige bis heute eine Legende.

Bereits als Spieler hat der ehemalige Stürmer seine Meinung immer klar und deutlich gesagt. Das wird sich auch in seiner Nau.ch-Kolumne nicht ändern. Versprochen!

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