Sabine Bucher hat mit dem Regierungsamt abgeschlossen
Die Grünliberale möchte bei den Gesamterneuerungswahlen 2027 nicht erneut antreten. Stattdessen kandidiert sie am 8. März 2026 für den Sissacher Gemeinderat.
Das gute Resultat von Sabine Bucher bei der Ersatzwahl für die abtretende Regierungsrätin Monica Gschwind hat die Baselbieter Grünliberalen beflügelt. Co-Präsident Thomas Tribelhorn sagte noch am Wahlsonntag allen, die es hören wollten, die Lust sei gross, bei den Gesamterneuerungswahlen im Jahr 2027 wieder anzutreten.
Bucher habe das so gut gemacht und sei von der Partei derart unterstützt worden, dass man sich überlege, sie erneut als Kandidatin zu portieren, sofern sie das wolle.
Vielleicht war Tribelhorn mit seiner Ankündigung ein bisschen zu euphorisch. Die 46-Jährige steht nämlich 2027 nicht zur Verfügung. «Für mich ist es schlicht nicht möglich, bereits in einem Jahr wieder einen zeitintensiven Wahlkampf zu betreiben», sagt die Grünliberale auf Anfrage von «OnlineReports».
Das wolle sie ihrer Familie nicht antun – Bucher ist verheiratet und Mutter von zwei Jungs. Und auch arbeitstechnisch sei es eine Herausforderung, sagt die Juristin, Steuerexpertin und Mediatorin. «Ich habe während des Wahlkampfs zwar mein Pensum halbiert, aber dennoch viele Minusstunden gesammelt, die ich nun zuerst aufarbeiten möchte.»
Inzwischen hat Bucher ihren Entscheid sowohl Thomas Tribelhorn als auch der Fraktion und ihrem Wahlkampf-Team mitgeteilt. Für die Landrätin bedeutet ihr Verzicht aber nicht, dass auch die GLP verzichten soll.
Es komme auf die Konstellation an, sagt sie. «Wenn alle Bisherigen wieder antreten, macht es für uns wenig Sinn.» Bei mehreren Vakanzen müsse man hingegen die Chance nutzen.
Durch ihre Kandidatur habe die Partei an Bekanntheit und Profil gewonnen. Ausserdem sei die GLP als Bindeglied zwischen rechts und links «ganz klar» eine ideale Exekutivpartei.
Breite Erfahrung auf kommunaler Ebene
Sollte es tatsächlich zu einer Kandidatur der GLP kommen, wäre Bucher gerne bereit, ihre Erfahrungen zu teilen und die Kandidatin oder den Kandidaten «mit viel Herzblut» zu unterstützen.
Wer das sein könnte, ist offen. Neben Bucher käme auch Manuel Ballmer infrage. Der Landrat versuchte es bereits 2023, landete aber auf dem letzten Platz. Dennoch dürfte ihm die Kandidatur zu mehr Einfluss im Parlament verholfen haben.
Vorher hat Bucher aber noch andere Pläne: Sie kandidiert am 8. März 2026 für den Sissacher Gemeinderat, wie die «Volksstimme» am Donnerstag berichtet. Das sei zwar nicht konkret so vorgesehen gewesen, sie habe es sich aber grundsätzlich schon immer vorstellen können.
«Ich wollte zuerst das Dorf besser kennenlernen», sagt sie. Deshalb habe sie, wann immer möglich, die Gemeindeversammlungen besucht und sich aktiv eingebracht. Bucher war früher Gemeindeverwalterin in Rothenfluh und Gemeindepräsidentin von Läufelfingen – daher kennt sie sich auf kommunaler Ebene bestens aus. An ihrem Landratsmandat möchte sie festhalten.
Durch die Rücktritte von Robert Bösiger (Stechpalme) und Stephan Marti (Pro-Sissach) werden im siebenköpfigen Sissacher Gemeinderat per Ende Juni zwei Sitze frei. Eingabeschluss ist der 5. Januar.
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Hinweis: Dieser Artikel wurde zuerst im Basler Newsportal «OnlineReports» publiziert.
