EHC Basel – Kevin Schläpfer zu Aufstieg: «Sind noch nicht so weit»
Am 11.09.2024 - 04:48
Kein Aufstiegsgesuch! Vor dem Start der neuen Hockey-Saison gibt es für den EHC Basel einen Dämpfer. Dennoch zeigt sich Sportchef Kevin Schläpfer ambitioniert.
Der EHC Basel war in der vergangenen Saison das Überraschungsteam der Swiss League. Mit Platz zwei in der Qualifikation übertraf das Team von Head Coach Eric Himmelfarb jegliche Erwartungen. In den Playoffs taten sich die Basler dann aber schwer: Gegen Visp folgte nach sechs Spielen das enttäuschende Aus.
«Spielerisch waren wir damals sicher nicht schlechter. Aber uns fehlte etwas die Kaltblütigkeit und Entschlossenheit», analysiert EHC-Sportchef Kevin Schläpfer im Interview mit Nau.ch. «Nichtsdestotrotz ist die letzte Saison als Erfolg einzuordnen», betont der 54-Jährige trotz des frühen Ausscheidens.
Kevin Schläpfer: Playoff-Halbfinal ist das Ziel
Am Freitag startet der EHC Basel bei Meister La Chaux-de-Fonds in seine dritte Spielzeit seit der Profi-Eishockey-Rückkehr im Jahr 2022. Mit den positiven Resultaten aus der jüngsten Vergangenheit sind nun auch die Ambitionen gewachsen.
«Unser Hauptziel ist es, den Playoff-Halbfinal zu erreichen. Das ist für uns der nächste Schritt», sagt der Sportchef zu den Saisonzielen. Mit welcher Qualifikationsplatzierung man sich für dieses Vorhaben positioniert, sei zweitrangig.
Auch dieses Jahr definitiv kein Aufstieg
Egal, wie gut die Basler Hockey-Cracks in der entscheidenden Phase im Frühjahr abschneiden werden – eines steht jetzt schon fest: Einen Aufstieg in die National League wird es nicht geben. Wie schon in der vorherigen Saison wird man kein Aufstiegsgesuch stellen, wie die Klubverantwortlichen letzte Woche mitteilten.
Der Verein sei strukturell dafür immer noch nicht weit genug. Das Budget etwa ist mit circa drei Millionen Franken nur ein Viertel so hoch wie das des HC Ajoie. Die Jurassier gelten als das Team mit den kleinsten finanziellen Mitteln in der National League.
Kevin Schläpfer legt deshalb Wert darauf, auch etwas auf die Euphoriebremse zu drücken: «Eigentlich ging die sportliche Entwicklung fast schon etwas zu schnell. Viele sprechen schon von Aufstieg, aber wir waren noch nie im Halbfinal. Deshalb ist es wichtig, auf dem Boden zu bleiben.»
Die Mannschaft selbst erfuhr ebenfalls erst vergangene Woche von dem Entscheid. Bei allem Verständnis für eine gewisse Enttäuschung müsse dennoch weiter die Motivation im Team hochgehalten werden. «La Chaux-de-Fonds konnte auch nicht aufsteigen und wurde dann Meister», so Schläpfer.
Kader verliert etwas an Breite
Während des Sommers musste der EHC Basel einige schmerzliche Abgänge hinnehmen, die nicht kompensiert werden konnten. Spätere Verstärkungen für das etwas dünnere Kader schliesst Sportchef Schläpfer bei entsprechender finanzieller Lage jedoch nicht aus.
Trotz der personellen Verluste blickt der Klub alles in allem positiv in die nahe Zukunft. Besonders beim Sponsoring gelang es dem EHC zuletzt, Fortschritte zu machen. «Wir spüren, dass es jetzt etwas Hockeyluft in Basel gibt. Die Menschen sprechen darüber und das ist schon mal ein Riesenschritt in die richtige Richtung.»
