Kann der FCB trotz Verletzungspech voll angreifen, Fabio Celestini?

Yannick Stay

Basel, 02.04.2025 - 15:46

Ausgerechnet zum Saisonendspurt verletzen sich beim FC Basel zwei Stützen in der Innenverteidigung. Wie gross ist dieses Handicap im Kampf um den Titel?

Fabio Celestini, Trainer des FC Basel, an der Medienkonferenz vor dem Spiel gegen die Grasshoppers. - Nau.ch

Das Wichtigste in Kürze

• Am Donnerstag (20.30 Uhr) empfängt der FC Basel im St. Jakob-Park GC.
• Wegen Verletzungen ist Fabio Celestini gezwungen, in der Innenverteidigung umzustellen.
• Nicolas Vouilloz und Jonas Adjetey müssen es jetzt richten.
• «Ich habe absolutes Vertrauen», sagt der Trainer über die beiden.

Für den Grossteil der Saison ignorierte das Verletzungspech den FC Basel eigentlich gänzlich. Cheftrainer Fabio Celestini musste selten auf mehrere wichtige Akteure verzichten.

Doch ausgerechnet jetzt – zum Saisonendspurt in der Super League – trifft es die Bebbi akut auf einer Position. Im Defensivzentrum verletzten sich innert weniger Tage mit Adrian Barisic und Finn van Breemen gleich zwei Leistungsträger.

Finn van Breemen (rechts) spielte vor seiner Verletzung wettbewerbsübergreifend vier Mal in Folge die vollen 90 Minuten. - keystone

Gerade van Breemen hatte sich erst kürzlich nach wochenlangem Ausfall im Herbst wieder einen Platz in der Startformation erkämpft.

Aufgrund der Ausfälle holte der FCB am Montag Nachwuchsjuwel Marvin Akahomen aus Wil zurück. Erst im Januar war der 17-Jährige an die Ostschweizer ausgeliehen worden, um Spielpraxis zu sammeln.

Akahomen? «Seine Entwicklung ist eine ganz andere»

Eine andere Option wäre auch gewesen, einen Akteur aus der U21 hochzuholen. Schlussendlich entschied man sich jedoch gegen diese Möglichkeit.

Grosse, möglicherweise meisterschaftsentscheidende Partien möchte Trainer Celestini solch unerfahrenen Spielern noch nicht zumuten.

Gleichzeitig ist Marvin Akahomen mit seinen 17 Lenzen jedoch auch noch kein Routinier. «Er hat mit uns aber bereits viel Zeit verbracht», entgegnet der Romand.

Ideal ist die Situation für den FC Basel und Fabio Celestini nicht. Nichtsdestotrotz steht das Team mittendrin im Meisterrennen. - keystone

Tatsächlich hat das Talent schon vier Super-League-Einsätze auf dem Konto. Sein Debüt machte Akahomen mit 15.

Während seiner kurzen Zeit in Wil sammelte er bereits etwas Challenge-League-Erfahrung, traf auch schon gegen den FC Aarau. Ebenso ist er fester Bestandteil Schweizer U-Auswahlen.

Marvin Akahomen im Training beim FC Basel, hier im Zweikampf mit Xherdan Shaqiri. - keystone

«Seine Entwicklung ist eine ganz andere», erklärt Celestini. «Er weiss genau, was unsere Prinzipien sind. Es gibt für ihn keine Probleme, sich zu adaptieren.» Im Notfall könne auch Dominik Schmid die Position besetzen.

FC Basel: Zurück auf den Leaderthron?

Im Meisterrennen hat der FC Basel am Donnerstag (20.30 Uhr) gegen die Grasshoppers die Chance, den Leaderthron einmal mehr zurückzuerobern. Mit einem Sieg würde Rotblau Leader Servette überholen.

Dennoch steigt der Druck, da im Klassement Meister YB mittlerweile aufgeschlossen hat und um den Titel wieder mitspielt.

Inklusive des Auswärtserfolges am Dienstag über ebendiese Genfer haben die Berner zuletzt vier Spiele in Serie gewonnen.

Hindert die dünne Personaldecke in der Innenverteidigung den FCB daran, weiterhin voll anzugreifen? «Ich habe absolutes Vertrauen in Vouilloz und Adjetey», sagt Celestini.

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die beiden in letzter Zeit nur wenige Minuten mittun durften.

Nicolas Vouilloz erwischte gegen den FC Sion im Cup eine schwache erste Hälfte. Danach stand er monatelang in einem Ernstkampf nicht mehr auf dem Feld. - keystone

Zwischen Sion im Cup (Anfang Dezember) und Winterthur letzten Sonntag spielte Vouilloz keine einzige Sekunde.

Adjetey sass in den letzten Wochen gegen die Walliser in der Liga und YB 90 Minuten auf der Bank. Davor spielte er wettbewerbsübergreifend acht Spiele komplett durch.

Drei Tage später wartet Lugano

Auf allen anderen Positionen können die Bebbi für das GC-Spiel am Donnerstag aus dem Vollen schöpfen. Kein weiterer Akteur ist verletzt oder gesperrt.

Schon am Sonntag (16.30 Uhr) wartet dann die nächste Aufgabe. Dann empfängt der FCB im Joggeli Lugano.

Super League (03.04.2025)			Sp	S	N	U	Tore	Pkt
1.		FC Basel	30	15	8	7	61:32	52
2.		Servette	30	14	7	9	49:40	51
3.		BSC Young Boys	30	14	9	7	46:35	49
4.		FC Luzern	30	13	8	9	54:46	48
5.		FC Lugano	30	14	10	6	47:42	48
6.		FC Zürich	30	13	10	7	43:42	46
7.		Lausanne-Sport	30	11	11	8	48:43	41
8.		FC St. Gallen	30	10	10	10	43:42	40
9.		FC Sion	30	9	13	8	40:47	35
10.		Yverdon Sport	30	8	14	8	31:49	32
11.		Grasshopper Club Zürich	30	5	13	12	30:43	27
12.		FC Winterthur	30	6	19	5	30:61	23

Super League (03.04.2025)			Sp	Pkt
1.		FC Basel	30	52
2.		Servette	30	51
3.		BSC Young Boys	30	49
4.		FC Luzern	30	48
5.		FC Lugano	30	48
6.		FC Zürich	30	46
7.		Lausanne-Sport	30	41
8.		FC St. Gallen	30	40
9.		FC Sion	30	35
10.		Yverdon Sport	30	32
11.		Grasshopper Club Zürich	30	27
12.		FC Winterthur	30	23