Grünes Licht für die Planung des Tramnetz-Ausbaus in Basel

Der Grosse Rat gibt 3,4 Millionen Franken für die Planung des Tramnetzes 2030 frei – mit Fokus auf vier mögliche neue Verbindungen.

Der Grosse Rat hat am Mittwoch mit 69 zu Stimmen 25 bei 1 Enthaltung 3,4 Millionen Franken für die weitere Planung des Tramnetzes 2030 bewilligt. Priorität haben dabei die möglichen Verbindungen Margarethenstich, Peters- und Claragraben, Allschwill-Letten sowie Klybeck.
Die Fraktionen SP, Grüne, FDP, Mitte-EVP, GLP und Basta stimmten einem entsprechenden Bericht der Regierung zu, während LDP und SVP die Rückweisung beantragten.
LDP-Fraktionssprecher Adrian Iselin plädierte dafür, die Tramstrategie zu überdenken und dafür die technologischen Entwicklungen zu beachten. Er nannte anstelle von neuen Schienen etwa Minibusse im Schwarmbetrieb, Angebote via App, autonome Fahrzeuge und KI-gestützte Verkehrssysteme.
Kritik an der Unflexibilität des Trams
Joël Thüring (SVP) begründete seine Ablehnung unter anderem mit dem Nein des Nachbarkantons Baselland zur Tramverbindung über den Margarethenstich. Zudem bezeichnete er das Tram, das im Gegensatz zum Bus nicht ausweichen könne als «unflexibel».
Das Parlament lehnte den Rückweisungsantrag der LDP und SVP mit 68 zu 24 bei 2 Enthaltungen ab. «Wir können nicht auf Technologien setzen, die sich noch in Testphasen befinden», sagte Verkehrsdirektorin Esther Keller (GLP). Das Tram sei daher eine gute Investition in die Zukunft.

Wer Menschen überzeugen wolle, brauche konkrete Projekte, meinte auch SP-Fraktionssprecher Jean-Luc Perret (SP) im Hinblick auf die genannten neuen Technologien. Auch ein allfälliges Nein an der Urne zu den einzelnen Tramausbauprojekten könne ein Schritt nach vorne sein.
Brigitta Gerber (Basta) stellte sich ebenfalls hinter die Tramnetzentwicklung 2030. Ihre Fraktion betrachte aber eine Verbindung durch den Petersgraben und Claragraben eher als sekundär.
Wichtiger sei es, das Tram 30 voranzubringen.