FC Basel

FC Basel: So gelang den Bebbi die Wiederauferstehung

Yannick Stay
Yannick Stay

Basel 29.11.2024 - 03:15

From worst to first – unter Fabio Celestini erlebt der FC Basel eine Auferstehung im Eiltempo. Wird sich der Trend auch in den nächsten Monaten fortsetzen?

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Seit Fabio Celestini beim FC Basel an der Seitenlinie steht, geht es mit dem Club wieder bergauf. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Sieg über Servette beschert dem FC Basel die Tabellenspitze.
  • Vor 13 Monaten noch war die rotblaue Welt eine ganz andere.
  • Unter Fabio Celestini finden die Bebbi zurück zu alter Stärke.

Der FC Basel ist Leader! Erstmals seit drei Jahren grüssen die Bebbi am Ende einer Super-League-Runde von ganz oben. Dabei fürchteten Fans am Rheinknie vor rund 13 Monaten noch einen katastrophalen Absturz in die Zweitklassigkeit.

Was ist seitdem mit Rotblau passiert? Nau.ch fasst hier die einschneidenden Ereignisse der Wiederauferstehung zusammen.

31. Oktober 2023: Heiko Vogel wird gefeuert – Celestini kommt

An Halloween letzten Jahres steht dem FCB das Wasser sportlich bis zum Hals. Die Basler stehen abgeschlagen am Tabellenende mit gerade mal fünf Pünktchen aus elf Spielen. Zwei Tage zuvor unterlag der einstige Serienmeister bei Lausanne-Sport sang- und klanglos mit 0:3.

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Fabio Celestini übernimmt den FC Basel in einem alles andere als stabilen sportlichen Zustand. - keystone

Auf diesen sportlichen Tiefpunkt reagieren die Verantwortlichen: Cheftrainer Heiko Vogel wird entlassen – Fabio Celestini übernimmt. In der Fussballschweiz ist der einstige Nati-Spieler kein unbeschriebenes Blatt. Zuvor coachte der Romand Lugano, Lausanne und Sion – mit Luzern gelang ihm 2021 der Cupsieg.

5. November 2023: Einstand in der Liga gelingt

Nur einen Tag nach Amtsübernahme ist Neo-Coach Celestini mit seiner Mannschaft im Cup gefordert. Gegen das unterklassige Kriens mühen sich die Bebbi zu einem 1:0-Erfolg. Am folgenden Wochenende wartet dann auch schon das Debüt in der Super League gegen Yverdon.

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Gabriel Sigua verhilft mit seinem Tor in der 85. Minute Fabio Celestini zum Debüt-Sieg. - keystone

Kurz vor Schluss erlöst Gabriel Sigua die rund 20'000 Fans im St. Jakob-Park mit seinem 2:1-Siegtreffer. Letzter ist der FCB weiterhin – trotz dieses Befreiungsschlags. Im Laufe der Saison wird Celestini an Medienkonferenzen immer wieder an diese dramatische Zeit erinnern: «Im November standen wir mit einem Bein in der Challenge League

17. Dezember 2023: FCB gewinnt in Luzern trotz 13 Ausfällen

Bis Dezember braucht der FC Basel, um seinen ersten Auswärtssieg einzutüten. In einem Nachtragsspiel der fünften Runde schlägt Rotblau den FC Lugano mit 3:1. Danach gibt es aber schon den nächsten Dämpfer. In Unterzahl verliert man zu Hause gegen GC.

In Luzern droht den Bebbi, mit einem negativen Momentum in die wochenlange Winterpause zu gehen. Die Aufgabe ist dabei durchaus knifflig: 13 (!) Ausfälle müssen kompensiert werden.

Celestini erkärt vor dem Spiel, dass er so etwas in seiner Karriere noch nie gesehen habe. Am Ende erkämpft sich Basel in der Kälte einen 1:0-Sieg, ohne zu glänzen.

28. Februar 2024: Bitteres Cup-Out – Disziplinlosigkeiten werfen Fragen auf

Aufgrund des verkorksten Saisonstarts ist für den FC Basel der Kampf um den Meistertitel noch vor Winter abgehakt. Im Cup ist man jedoch noch vertreten. Zu Hause empfängt Rotblau Lugano. Auffällig in der Startformation: Weder Renato Veiga noch der plötzlich erstarkte Thierno Barry spielen von Anfang an.

Wie sich herausstellt, sind beide Akteure zuvor zu spät im Training erschienen. Innerhalb einer Viertelstunde gerät der FCB mit 0:2 in Rückstand. Nach dem Seitenwechsel dürfen die beiden wieder mittun.

Im Fall von Barry zahlt sich die Einwechslung besonders aus. Der Franzose sorgt mit zwei Treffern für den Ausgleich und rettet Rotblau in die Verlängerung.

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Erst fällt Thierno Barry durch Disziplinlosigkeiten auf, dann schiesst er sein Team gegen Lugano im Cup in die Verlängerung. - keystone

Im Penaltyschiessen zieht man dennoch den Kürzeren – der Traum vom Cup ist ausgeträumt. Danach muss sich Trainer Celestini die Frage gefallen lassen, ob die Disziplinarmassnahme am Ende den Sieg gekostet hat. Dieser verteidigt sich: «Wir haben Regeln.»

Sportlich wird es danach wieder etwas unruhiger. Auf das Cup-Out folgen fünf sieglose Partien – darunter ein 1:5 bei YB. Trotzdem verlängert der Coach seinen Vertrag bis 2026.

15. Mai 2024: Daniel Stucki wird Sportdirektor

Kurz vor der Entlassung von Heiko Vogel installierte Rotblau eine Sportkommission, um fortan die fussballerischen Geschicke zu lenken. Ein halbes Jahr später ergänzt der Club dieses Organ mit einem Sportdirektor.

Diese Rolle übernimmt Kommissionsmitglied Daniel Stucki. Vor dieser Tätigkeit war der Ex-Polizist Direktor des FCB-Nachwuchses. Mit ihm sollen sich die eher missratenen Transfersommer der Vorjahre nicht wiederholen.

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Vom Nachwuchsdirektor zum Sportdirektor: Daniel Stucki. - keystone

Nur einen Tag zuvor sichert sich das Team mit einem 2:0-Erfolg über Lausanne-Ouchy definitiv den Klassenerhalt. Nach der Rettung gönnt sich Fabio Celestini mit dem Staff ein Glas Wein.

27. Juli 2024: Pleiten zum Auftakt – Alptraum reloaded?

Der Sommer verläuft im Vergleich zu früher deutlich ruhiger. Zum Saisonauftakt stehen keine Neuzugänge in der Startelf. Trotzdem missglückt dieser gehörig: 2:3 in Lausanne, 1:2 in Lugano – Erinnerungen an die Horror-Vorsaison werden wach.

Zudem sorgen Querelen um Torjäger Barry und Benjamin Kololli für weitere Unruhe. Wieder ist ein Mangel an Disziplin verantwortlich für die diesmal gänzliche Nichtberücksichtigung.

Vor dem dritten Spiel gegen GC wenige Tage später stellt Celestini klar: «Für Erfolg im Leben und im Fussball können wir bei Professionalität und Disziplin keine Kompromisse machen.»

16. August 2024: Der verlorene Sohn kehrt zurück

Die suboptimalen Pleiten zum Start können die Bebbi abschütteln. Mit 3:0 und 6:0 fegt der FCB sowohl GC als auch Servette vom Platz. Den folgenden Verlust von Top-Torjäger Thierno Barry zu Villareal macht dann ein Paukenschlag vergessen: Xherdan Shaqiri kehrt ans Rheinknie zurück.

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Tausende frenetische FCB-Fans begrüssen Xherdan Shaqiri bei seiner Rückkehr. - keystone

Der Zauberwürfel unterschreibt einen Kontrakt bis 2027 – Basel steht kopf. Schon von Anfang an spricht der 32-Jährige über Titel. Beim ersten Heimspiel gegen Yverdon kommen mehr als 30'000 ins Joggeli.

21. September 2024: Dämpfer im Klassiker

Die Stadt ist heiss auf den Klassiker. Das Spiel gegen den FCZ im St. Jakob-Park ist ausverkauft. Rückkehrer Shaqiri spielt von Anfang an.

Trotzdem endet die Partie mit Ernüchterung: 0:2 muss sich der FCB geschlagen geben.

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Vor ausverkauftem Haus sieht der FC Basel im Klassiker gegen den FCZ kein Land. - keystone

Könnten die Neuzugänge, die man vor dem Deadline-Day noch geholt hat, den Rhythmus gebrochen haben? Auch eine Woche später in Luzern setzt es eine Niederlage.

24. November 2024: Siegesserie und Sprung an die Tabellenspitze

Zum Start der Saison erklärte Fabio Celestini, er wolle etwas aufbauen und man sei am Anfang eines Prozesses. In gewisser Weise wurde dieser Vorgang durch die Verpflichtungen am Ende der Transferperiode kurzzeitig zurückversetzt.

Mittlerweile scheint der Knoten jedoch geplatzt. Sechs seiner letzten sieben Super-League-Spiele gewinnt Rotblau. Schützenfeste gegen Winterthur und Yverdon bescheren Basel reichlich Punkte.

Ein 3:1 über Servette katapultiert die Bebbi auf den Leaderthron – from worst to first. Hattrick-Torschütze an diesem Sonntagnachmittag: Xherdan Shaqiri.

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Xherdan Shaqiri jubelt über seinen Penalty-Treffer in der Schlussphase gegen Servette. - keystone

«Seine Winner-Mentalität ist genau das, was die jungen Spieler brauchen», sagt Celestini danach.

Kann der FCB den Trend bestätigen?

Mit Blick auf die Resultate der letzten Wochen ist der FC Basel in der Super League aktuell das formstärkste Team. Am kommenden Wochenende (Samstag, 18 Uhr) wartet mit Lausanne-Sport ein Gegner, der einen ähnlichen Lauf hat.

Glaubst du, der FCB kann schon diese Saison um den Titel mitspielen?

Die Waadtländer haben fünf ihrer letzten sechs Partien für sich entscheiden können. Mit drei weiteren Punkten würden die Basler einen grossen Schritt in Richtung Wintermeisterschaft machen. Und Titelträume am Rheinknie weiter nähren.

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