FCB: War Florenz-Drama die bitterste Niederlage aller Zeiten?
Basel 19.05.2023 - 14:00
Der FCB verpasst den Conference-League-Final in letzter Sekunde. Die Niederlage ist eine der bittersten der Vereins-Geschichte. Ein schmerzhafter Blick zurück.
Das Wichtigste in Kürze
- Der FCB muss sich Fiorentina in letzter Sekunde geschlagen geben.
- Der verpasste Conference-League-Final gehört zu den schmerzhaftesten FCB-Niederlagen.
- FCZ-Titel, Middlesbrough-Drama oder Pfosten-Pech gegen Celtic?
- Welcher bittere FCB-Moment hat Sie am meisten mitgenommen?
Es fehlen Sekunden zum Penalty-Schiessen. Und dann trifft Antonin Barak mitten ins Basler Herz. Der eingewechselte Fiorentina-Mann erzielt in der 129. Minute den Sieg-Treffer.
Hier kommt der schmerzhafte Blick zurück. Stimmen Sie ab: Welche war die bitterste FCB-Niederlage aller Zeiten?
2018: Kollers Anfang beim FCB und das historische Europa-Out
Marcel Koller schafft mit dem FCB gleich zum Start seines Trainer-Jobs Historisches. Historisch Schlechtes. Die Basler verpassen unter dem Zürcher die Europacup-Qualifikation.
Das kleine Polster (3:2-Sieg) aus dem Hinspiel wird nach 53 Minuten im Rückspiel zur Makulatur. Ein abgelenkter Weitschuss bringt Aussenseiter Apollon Limassol in die Europa League. Fabian Frei spricht von «einer der bittersten Niederlagen der letzten Jahre».
Rotblau beendet mit dem Ausscheiden eine 16 Saisons anhaltende europäische Dauerpräsenz. Erstmals seit 2001/02 qualifiziert sich der FCB nicht für die Europa oder Champions League.
2012: Vierfacher Mario Gomez und der 0:7-Untergang
Im Achtelfinal-Hinspiel sorgt der FCB für eine der grössten Sensationen des Schweizer Klub-Fussballs. Valentin Stocker erzielt gegen Bayern München nach 86 Minuten das goldene Tor. Mit einem 1:0-Vorsprung und breiter Brust reisen die Basler in die Allianz Arena.
Das Rückspiel wird aber nicht etwa zum heissen Tanz, sondern zum Schaulaufen und Schützenfest. Alleine Mario Gomez trifft zuhause beim 7:0-Sieg viermal.
Im Tor steht Yann Sommer. Mehr Gegentore in einem Spiel hat der heutige Bayern-Keeper in seiner Karriere nie bekommen.
2006: Middlesbrough-Rückspiel wird für Christian Gross zum Drama
England-Liebhaber Christian Gross bekommt seinen absoluten Wunschgegner im Uefa-Cup. Und das Viertelfinal-Hinspiel gelingt nach Mass. Der FCB schlägt Premier-Ligist Middlesbrough zuhause 2:0. Die Euphorie ist dank den Torschützen Matias Delgado und dem heutigen Club-Boss David Degen riesig.
Das Rückspiel wird zur Basler Tragödie. Abwehrchef Daniel Majstorovic fliegt eine Viertelstunde vor Schluss vom Platz.
90 Minuten lang halten die Basler das 1:3, was den Halbfinal-Einzug bedeutet hätte. Sekunden vor Schluss trifft der eingewechselte Massimo Maccarone mitten ins Basler Herz.
2006: Filipescus Stich ins Herz und die «Schande von Basel»
Die Niederlage im Europacup färbte auf die Meisterschaft ab. Nur Wochen nach dem Viertelfinal-Out gegen Middlesbrough folgte das Last-Minute-Drama gegen den FCZ.
Am 13. Mai 2006 entreissen die Zürcher ihrem Erzfeind die Meisterschaft im allerletzten Moment. Iulian Filipescu vollendet in der 93. Minute eine Flanke von Florian Stahel.
Leider bleibt auch in Erinnerung, was nach dem Abpfiff passiert: Es kommt zu den schlimmsten Ausschreitungen, die der Schweizer Fussball je gesehen hat. Die «Schande von Basel» ist geboren.
1974: Hitzfelds Doppel-Pfosten und die eiskalten Schotten
Celtic Glasgow gehört in jenen Jahren zu den besten Mannschaften Europas. Der FCB, unter der Leitung von Coach Helmut Benthaus, schwächelt in der Meisterschaft. Sorgt aber – ähnlich wie heute – europäisch für Furore.
Nach dem Viertelfinal-Hinspiel liegen die Bebbi auch dank einem Traumfreistoss von Karli Odermatt sowie einem Penalty von Ottmar Hitzfeld vorne. Drei Wochen später sieht es lange auch vor 71'000 Zuschauern in Glasgow gut aus.
Einen 0:2-Rückstand machten die Basler noch vor der Pause wett. Hitzfeld hat nach 53 Minuten die Führung auf dem Fuss. Es fehlen Zentimeter: Der Ball springt vom einen Pfosten an den anderen, aber nicht ins Tor.
Die Schotten schlagen auf der anderen Seite eiskalt zu. Nach Verlängerung verlieren die Basler 2:4 und verpassen den Halbfinal des Europapokals der Landesmeister (heute Champions League).